EU-Ausblick: Etwas fester – Freundliche Vorgaben aus Asien

Der Leitindex der Eurozone hatte zum Wochenausklang um 0,54 Prozent auf 3.795,20 Punkte zugelegt. Die zunehmende Hoffnung, dass mit Blick auf die Finanzkrise das Schlimmste überstanden sei, und feste Notierungen in Asien gäben dem Markt freundliche Impulse, hiess es. Die Stimmung habe sich vor den am Donnerstag anstehenden Notenbanksitzungen der EZB und der Bank of England deutlich aufgehellt.


Der Nikkei-225-Index ging am Morgen mit einem Kursgewinn von 1,18 Prozent aus dem Handel, der Hang Seng Index tendierte zuletzt ebenfalls fest. Der Dow Jones (DJIA) war am Freitag zwar mit minus 0,13 Prozent aus einer uneinheitlichen Sitzung gegangen – der Future auf den US-Leitindex lag am Morgen aber 46 Punkte über dem Stand zum Xetra-Schluss vom Freitag. Der US-Ölpreis stieg gestützt durch die schwache US-Währung in Richtung 107 US-Dollar je Barrel.


Vor allem Übernahme- und Konsolidierungsfantasien dürften laut Händlern bei ansonsten ruhiger Nachrichtenlage für Kursbewegungen sorgen. Laut einem Bericht der wöchentlich erscheinenden «Borsa & Finanza» könnte Telecom Italia noch vor der am 29. April stattfindenden Hauptversammlung von Tiscali ein Angebot für den Breitbanddienste-Anbieter abgeben.


Auch zur Konsolidierung der Luftfahrtbranche gibt es Neuigkeiten. Die italienische Fluglinie Air One sucht einem Pressebericht zufolge in der Lufthansa einen Waffenbruder für eine Übernahmeofferte für den Konkurrenten Alitalia. Bisher erwäge die Lufthansa lediglich ein alleiniges Gebot, berichtete die Zeitung «La Repubblica» am Sonntag ohne Quellen zu nennen. Zudem erwögen die Deutschen, gemeinsam mit dem Partner Air Dolomiti am Mailänder Flughafen Malpensa ein eigenes Drehkreuz für italienische Inlandsflüge aufzubauen.


In der Schweiz steht ein Unternehmensverkauf im Blick: Der Lebensmittelkonzern Nestle verkauft einen Teil seiner Beteiligung an dem Pharmakonzern Alcon an Novartis. Für 11 Milliarden US-Dollar werde ein Viertel der Gesellschaft an Novartis veräussert, teilten die Unternehmen mit. Novartis erhält zudem das Recht, in einem weiteren Schritt die verbliebene 52-prozentige Beteiligung für 28 Milliarden Dollar zu kaufen. British Energy könnten in London von Übernahmespekulationen profitieren. Die «Financial Times» berichtete über erneute Gespräche bei RWE und Electricite de France (EdF) über einen Kauf des Nuklearunternehmens.


Analystenkommentare könnten ebenfalls für Kursbewegungen sorgen: So hat die Deutsche Bank ihre Beobachtung von Philips Electronics mit «Hold» wieder aufgenommen und ein Kursziel von 31 Euro angegeben. Vor Aussetzung der Beobachtung hatten die Experten die Aktien noch mit «Buy» eingestuft. Die Hauptrisiken für 2008 lägen im Wachstum der Bereiche Medizintechnik und Konsumartikel. Merrill Lynch erhöhte die Einstufung für UBS-Papiere von «Neutral» auf «Buy» und senkte Julius Bär von «Buy» auf «Neutral». Goldman Sachs könnte mit einer Branchenstudie die Minenwerte bewegen. Sie hoben neben zahlreichen Kurszielveränderungen auch ihr Votum für Vedanta von «Neutral» auf «Buy». (awp/mc/ps)

Schreibe einen Kommentar