EU-Ausblick: Etwas fester – Zahlen von EADS enttäuschen

Der Future auf den EuroSTOXX 50 entspricht am Morgen einem Stand des europäischen Leitindex von 3.569 Zählern. Zum Schlussstand von 3.546,10 Zählern am Vortag bedeutet das ein Plus von 0,65 Prozent.


Der Dow Jones Industrial Average (DJIA) hatte am Vorabend nach Börsenschluss in Europa zwar rund 91 Punkte verloren und schwach geschlossen. Der Future stand indes am Morgen mit 48 Punkten im Plus. Zudem ging der Nikkei-225-Index fest aus dem Handel. Wie der Markt allerdings die gekappte Ergebnis- und Umsatzprognose von Texas Instruments und die Gewinnwarnung des US-Versicherers WellPoint verdaue, müsse sich zeigen, hiess es aus dem Markt.


In Paris dürfte die Aktie von EADS Börsianern zufolge nach der Bilanzvorlage unter Druck geraten. Die Zahlen für das vergangene Jahr seien deutlich schwächer als erwartet ausgefallen. Hinzu komme, dass der US-Flugzeugbauer Boeing einen formellen Protest gegen die Vergabe eines Auftrags der US-Luftwaffe an EADS einlegen will. Der Luft- und Raumfahrtkonzern ist im vergangenen Jahr wegen Sonderaufwendungen bei Airbus und des schwachen US-Dollars deutlicher in die roten Zahlen gerutscht als erwartet. Für das laufende Jahr gab sich EADS angesichts der guten Auftragslage aber wieder optimistischer.


Bereits am Montag nach Börsenschluss hatte die französische Werbeagentur Havas einen deutlichen Gewinnanstieg für das vergangene Jahr berichtet und die Markterwartungen operativ sowie unter dem Strich leicht übertroffen. Die Dividende soll um ein Drittel auf 0,04 Euro angehoben werden. Analysten begrüssten die Zahlen, warnten aber, dass die Geschäftsbedingungen schwieriger würden.


Neuf Cegetel sollten ebenfalls im Auge behalten werden. Das französische Telekommunikationsunternehmen hat im vergangenen Jahr den Nettogewinn zwar gesteigert, ist damit aber leicht hinter den Markterwartungen zurückgeblieben. Auch die italienische Banca Monte dei Paschi di Siena (BMPS) verfehlte mit ihrem Gewinnwachstum die Prognosen.


Auch ohne Zahlen stehen Air France-KLM im Fokus. Die französische-niederländische Fluggesellschaft hat ein konkretes Datum für ein Angebot der zum Verkauf stehenden Anteile am italienischen Konkurrenten Alitalia genannt. Am 14. März wolle Air France-KLM eine Offerte für die italienische Fluggesellschaft abgeben, hatte das Unternehmen am Montagabend mitgeteilt. Der Vorschlag sei unter anderem abhängig von der Akzeptanz der Gewerkschaften.


In London könnten Xstrata nach einem Zeitungsbericht in Bewegung geraten. In der «Times» hiess es, der brasilianische Eisenerzkonzern Vale könnte sich von seinem 43 Milliarden britische Pfund schweren Übernahmeangebot für den britisch-schweizerischen Minenkonzern verabschieden, nachdem dessen Aktie deutlich gefallen war. Xstrata-Konkurrent Antofagasta hat im vergangenen Jahr den Gewinn etwas weniger stark gesteigert als erwartet. Verantwortlich dafür waren eine niedrigere Kupferproduktion und höhere Kosten, was positive Auswirkungen der höheren Preise zunichte gemacht hatte.


Der Lebensversicherer Friends Provident wird nach Einschätzung von Börsianern über einen deutlichen Rückgang des operativen Gewinns berichten. Interessieren dürften die Anleger zudem Neuigkeiten zum möglichen Übernahmeangebot des US-Finanzinvestors JC Flowers.


An der Züricher Börse könnten Novartis in Bewegung geraten. Der Pharmakonzern hat berichtet, eine Phase-III-Studie seines Krebsmedikaments Femara könnte die Wahrscheinlichkeit einer Rückkehr von Brustkrebs um 63 Prozent reduzieren, wenn es zwischen einem Jahr und sieben Jahren nach Beendigung einer Tamoxifen-Therapie angewendet werde. (awp/mc/pg)

Exit mobile version