EU-Ausblick: Etwas schwächer erwartet – Finanz- und Pharmawerte

Die Börsen in Asien haben erneut Verluste verzeichnet und das hat auch die Futures auf die US-Aktienindizes abrutschen lassen – das dürfte einem Börsianer zufolge auch die europäischen Börsen zur Eröffnung erneut belasten. Matt Buckland, Aktienhändler bei CMC Markets, zufolge herrscht noch gespannte Ruhe an den Börsen, was sich spätestens am Nachmittag mit US-Konjunkturdaten ändern könnte.


Angestossen durch eine geplante Übernahme im US-Pharmasektor dürften die Titel der Branche auch in Europa aufmerksam beobachtet werden. Laut einem Zeitungsbericht kommt der Pharma-Branchenprimus Pfizer einer Übernahme des Konkurrenten Wyeth immer näher. Pfizer und Wyeth kämen zusammen auf einen Jahresumsatz von rund 75 Milliarden Dollar. Der Zusammenschluss könnte laut Experten eine neue Fusionswelle in der Branche auslösen.


Auch die Finanztitel werden einmal mehr im Mittelpunkt stehen. Die französische Grossbank BNP Paribas rechnet im abgelaufenen Quartal mit einem Milliardenverlust. Das Minus werde sich auf rund 1,4 Milliarden Euro belaufen, teilte das Institut am Morgen mit. Der niederländischen Finanzkonzern ING bekommt einen neuen Chef. Vor dem Hintergrund der aussergewöhnlichen Entwicklungen der vergangenen Monate und aus persönlichen Gründen trat der bisherige CEO Michel Tilmant mit sofortiger Wirkung von seinem Amt zurück. In Frankreich unterzeichneten die Societe Generale und Credit Agricole eine vorläufige Vereinbarung zur Zusammenlegung ihrer Asset Management Bereiche.


Der niederländische Elektronikkonzern Philips hat Zahlen vorgelegt und wurde von der Wirtschaftsflaute schwer gebeutelt. Abschreibungen auf Firmenwerte und im kleineren Masse ein Steuereffekt liessen im Schlussquartal einen Verlust von 1,470 Milliarden Euro auflaufen. Angesichts der «beispiellosen Geschwindigkeit und Heftigkeit», mit der sich die Wirtschaft abgeschwächt habe, werde Philips keinen näheren Ausblick auf 2009 geben, sagte Konzernchef Gerard Kleisterlee. Zudem werde der Aktienrückkauf vorerst gestoppt.


Europas zweitgrösster Stahlproduzent Corus will laut einem Zeitungsbericht wegen der Wirtschaftskrise weltweit bis zu 3.500 Jobs streichen. Das dürfte auch diese Aktie zum Wochenstart in Bewegung bringen. Bereits im November hatte Corus angekündigt, wegen der Konjunkturschwäche seine Stahlproduktion kürzen zu müssen. Auch Minenwerte dürften durch eine Analyse der Citigroup in den Blick rücken. Die Experten der Bank äusserten sich in einer umfangreichen Studie zu zahlreichen Werten der Branche. Unter anderem wurde BHP Billiton von «Buy» auf «Hold» abgestuft. (awp/mc/ps/07)

Exit mobile version