EU-Ausblick: Etwas schwächer – Impulse fehlen
Vor allem negative Nachrichten aus Nordkorea und die vom nordkoreanischen Regime angedrohte Durchführung weiterer Raketentests könnten belasten, hiess es aus dem Markt. Der Future auf den EuroSTOXX 50 gab 0,41 Prozent im Vergleich zum Börsenschluss am Montag ab. Aktienhändler Matt Buckland von CMC Markets sagte mit Blick auf den Gesamtmarkt, fundamental bleibe der Druck nach unten gerichtet und der mittelfristige Ausblick schwierig. Entsprechend stünden zunächst auch Konjunkturdaten wie das Verbrauchervertrauen am Nachmittag in den USA im Fokus.
Danone dürften auf Interesse stossen. Der weltgrösste Anbieter von Milchprodukten will rund drei Milliarden Euro frisches Kapital aufnehmen. Mit dem Geld sollen vor allem Schulden abgebaut werden, teilte das Unternehmen mit. Dies werde Danone in die Lage versetzen, die Wachstumspläne zu verwirklichen. Bereits im November hatte Danone eine Anleihe von einer Milliarde Euro platziert und damit finanziell Luft bekommen. Die jetzt geplante Kapitalerhöhung soll über Bezugsrechtsemission umgesetzt werden, die bevorzugt den derzeitigen Aktionären angeboten werden.
Aktien von Dexia könnten ebenfalls in den Blick der Anleger rücken. Der Chef des belgisch-niederländischen Staatsfinanzierers fordert, dass Kredite teurer werden. «Die Kunden müssen einfach akzeptieren, dass sie mehr Geld für Kredite bezahlen müssen», sagte Pierre Mariani dem «Handelsblatt». In der Vergangenheit hätten die Banken das Liquiditätsrisiko unterschätzt und ihre Preise für Kredite deshalb unterhalb der Risikokosten angesetzt. Diese Zeiten kehrten nicht zurück, sagte der Chef des weltgrössten Kommunalfinanzierers.
In London könnten Minen- und Rohstoffwerte für Bewegung sorgen. Der britisch-australische Bergbaukonzern Rio Tinto und der japanische Stahlriese Nippon Steel haben sich nach monatelangen Preisverhandlungen geeinigt. Künftig bekommen die Japaner Eisenerz ein Drittel billiger als im vergangenen Jahr, wie Rio Tinto mitteilte. Das Ergebnis dürfte Pilotfunktion haben. Es wird erwartet, dass sich der australische Bergbaukonzern BHP Billiton mit japanischen und südkoreanischen Stahlkonzernen auf ähnliche Preissenkungen einigt. Experten zufolge dürfte das den Druck auf chinesische Stahlproduzenten erhöhen, die bislang auf eine Halbierung der bisherigen Preise drängen. (awp/mc/ps/07)