EU-Ausblick: Etwas schwächer – Klare Vorgabe fehlt nach US-Feiertag
Finspreads sieht den britischen Leitindex FTSE 100 0,61 Prozent schwächer bei 5.910 Punkten.
Wegen des Feiertags in den USA, zu dem die US-Börsen zum Wochenauftakt geschlossen blieben, fehlt den Aktienmärkten laut Händlern die klare Vorgabe. Daher könnte es nach den deutlichen Aufschlägen vom Vortag zu Gewinnmitnahmen kommen. Der Nikkei-225-Index schloss unterdessen mit einem Plus von 0,90 Prozent. Auf dem Konjunkturkalender stünden keine wichtigen Daten. Dagegen veröffentlichten eine Reihe von Unternehmen Zahlen, was die Kurse bewegen könnte.
Im Fokus steht mit der Bilanzvorlage die Aktie von Barclays , die am Vortag von Hoffnungen auf eine Dividendenerhöhung um mehr als sieben Prozent nach oben getrieben worden war. Die britische Bank hat 2007 wegen der Belastungen aus der Kreditkrise wie erwartet einen leichten Gewinnrückgang verbucht. Der Vorsteuergewinn sei um ein Prozent auf 7,076 Milliarden britische Pfund gesunken, teilte die Bank mit. Von der Bank befragte Analysten hatten mit einem etwas stärkeren Rückgang auf 6,993 Milliarden Pfund gerechnet.
Auch Titel von Scottish & Newcastle sollten mit der Bilanzvorlage für das vergangene Jahr im Auge behalten werden. Der Brauereikonzern dürfte seinen Anteil im umkämpften britischen Markt weiter ausgebaut haben. Unterdessen warten die Wettbewerber Carlsberg und Heineken auf die Zustimmung der zuständigen Regulierungsbehörden zu ihrem Übernahmeangebot für die Briten. Carlsberg selbst hat 2007 mit seinem Nettogewinn die Konsenserwartungen übertreffen können und will eine unveränderte Dividende von sechs dänischen Kronen zahlen. Der Nettoumsatz der Dänen blieb indes hinter den Prognosen zurück. Für 2008 rechnet das Unternehmen mit einem Anstieg des Nettogewinns um 20 Prozent.
Vor Zahlen stehen auch die Aktien der Credit Suisse Group im Fokus. Die weltweite Finanzmarktkrise wirkt sich jetzt doch noch stärker auf das Ergebnis der Schweizer Grossbank aus. Neubewertungen von Handelsgeschäften mit strukturierten Produkten werden das Ergebnis im ersten Quartal voraussichtlich mit einer Milliarde Dollar belasten, teilte Credit Suisse mit. Das Ergebnis für diese Zeitspanne soll dennoch positiv bleiben.
Papiere von Cadbury Schweppes könnten nach der Bilanzvorlage in Bewegung geraten. Der Süsswaren- und Getränkekonzern hat seinen Jahresumsatz zwar um sieben Prozent gesteigert, beim Vorsteuergewinn aber einen Rückgang hinnehmen müssen. Die Dividende wurde von 14 auf 15,5 Pence angehoben. Für das laufende Jahr stellte das Unternehmen eine «bedeutsame» Margensteigerung in Aussicht.
Aktien von Norsk Hydro sollten nach Zahlen ebenfalls im Auge behalten werden. Wegen niedrigerer Aluminiumpreise, einer Abschwächung der Märkte für das Downstream-Geschäft und ungünstiger Wechselkurseffekte ist der Gewinn im vierten Quartal hinter den Analystenerwartungen zurückgeblieben. 2008 erwartet das Unternehmen indes eine stark wachsende Nachfrage vom wichtigen Markt China.
Der Schweizer Aromen- und Duftstoffehersteller Givaudan hat im abgelaufenen Jahr einen deutlichen Gewinnrückgang von 412 auf 94 Millionen Schweizer Franken verzeichnet. Grund waren Integrations- und Abschreibungskosten sowie eine einmalige Steueranpassung. (awp/mc/pg)