EU-Ausblick: Etwas schwächer – Negative US-Vorgaben – UBS im Blick

Der Dow Jones Industrial schloss am Freitag nach einem schwachen Arbeitsmarktbericht schwach, und der Future auf den US-Leitindex stand am Morgen um 1,15 Prozent unter seinem Niveau zum europäischen Börsenschluss von Ende letzter Woche. Aus Japan fehlten die Impulse – die Börse in Tokio blieb wegen eines Feiertages geschlossen.


Finanzwerte sollten auch zu Beginn dieser Woche im Auge behalten werden. So muss die schweizerische Bank UBS einem Bericht der «Sonntagszeitung» (SoZ) zufolge für 2008 einen Verlust von über 20 Milliarden Franken ausweisen. Das wäre dann der grösste je registrierte Verlust eines Schweizer Unternehmens. Zudem rechnet das Bankhaus laut der schweizerischen Zeitung «Sonntag» im Steuerstreit mit den US-Behörden mit einer Geldbusse von rund zwei Milliarden Schweizer Franken (1,33 Milliarden Euro).


Die britische Bank Lloyds TSB wird indes wegen verbotener Finanzgeschäfte mit dem Iran und dem Sudan 350 Millionen US-Dollar Strafe in den USA zahlen. Lloyds habe zugegeben, bei Finanztransaktionen in die USA die Identität der iranischen und sudanesischen Kunden verschleiert zu haben, berichtete der zuständige Bezirksstaatsanwalt in New York, Robert Morgenthau.


Der Einstieg des Staates bei der Commerzbank soll zudem nach einem Pressebericht nicht zu Lasten des bisherigen Grossaktionärs Generali gehen. Der Stimmanteil des italienischen Versicherers werde auch künftig bei acht Prozent liegen, schreibt die «Süddeutsche Zeitung» (SZ/Montagausgabe) unter Berufung auf Finanzkreise.


Mit Beginn der Berichtssaison in den USA rücken derweil auch in Europa wieder Unternehmensdaten in den Blick, sagten Händler. Der niederländische Hersteller von Kopiergeräten und Druckern OCE zum Beispiel musste einen Rückgang beim Reingewinn verbuchen. Die kontinuierliche Verschlechterung des wirtschaftlichen Umfeldes habe den Zeitplan zur Erreichung der finanziellen Ziele beeinträchtigt, teilte das Unternehmen mit.


Titel von Iberia könnten in Madrid für Gesprächsstoff sorgen. Die spanische Regierung teilte am Sonntag mit, sie werde Untersuchungen gegen die Fluggesellschaft einleiten. Hintergrund sei die Behandlung von Passagieren, die dieses Wochenende am Madrider Flughafen Barajas unter Verspätungen und Flugausfällen gelitten hätten. Eiseskälte und Schneefall hatten zu erheblichen Verzögerungen im Betriebsablauf geführt. Der irische Billigflieger Ryanair will laut einem Bericht des «Cochemer Wochenspiegels» sechs von derzeit elf am Hunsrück-Flughafen Frankfurt-Hahn stationierten Flugzeugen abziehen. Eine Sprecherin der Fluggesellschaft wollte am Samstag die Informationen nicht kommentieren, sondern verwies auf eine Pressekonferenz am kommenden Dienstag in Frankfurt.


Der italienische Autobauer Fiat wird schliesslich seine Investitionspläne in Serbien einem Medienbericht zufolge wegen der Branchenkrise auf Eis legen. «Fiat Serbien wird bessere Zeiten abwarten» und den erst im letzten September besiegelten Bau neuer Produktionsanlagen in der serbischen Stadt Kragujevac verschieben, berichtete die Zeitung «Blic» am Samstag in Belgrad. (awp/mc/ps/08)

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