Der Future auf den US-Leitindex Dow Jones stand am Morgen 82 Punkte unter dem Niveau zum europäischen Börsenschlusses am Freitag. In Tokio schloss der Nikkei-225-Index 1,8 Prozent niedriger bei 12.834,18 Zählern und damit unter der psychologisch wichtigen Marke von 13.000 Punkten. Im Laufe des Vormittags stehen mit dem Einkaufsmanagerindex für das verarbeitende Gewerbe in der Eurozone und für Grossbritannien für den Monat August noch Daten aus der Volkswirtschaft auf dem Programm. Da die Börsen in den USA wegen eines Feiertages geschlossen bleiben, kommen von dieser Seite am Nachmittag keine neuen Impulse.
Aktien von Vivendi dürften nach der Veröffentlichung von Geschäftszahlen in Bewegung geraten. Der französische Telekom- und Medienkonzern steigerte den operativen Gewinn im zweiten Quartal nicht ganz so stark wie von Experten erwartet, bestätigte aber seine Prognose. Der Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen auf den Firmenwert (EBITA) stieg von 1,32 auf 1,36 Milliarden Euro. Experten hatten mit einem EBITA von knapp 1,4 Milliarden Euro gerechnet. Wie bereits seit Ende Juli bekannt, stieg der Umsatz des Konzerns im zweiten Quartal vor allem dank der Erstkonsolidierung von Neuf Cegetel von 5,2 auf rund 6 Milliarden Euro.
Mit Zahlen stehen zudem Grupo Ferrovial im Blick. Der spanische Bau- und Infrastrukturkonzern legt im Tagesverlauf seine Bilanz für das zweite Quartal vor. In Bewegung geraten könnten die Papiere von Fiat. Der italienische Autobauer arbeitet einem Pressebericht zufolge an einer weiteren Partnerschaft mit einem chinesischen Wettbewerber. Fiat habe Gespräche mit der Guangzhou Automobile Industry Group bestätigt, schreibt die Fachzeitschrift «Automotive News Europe». Demnach will Fiat eine Vereinbarung zur technischen Zusammenarbeit mit Guangzhou Auto erreichen. Dies wäre dann die dritte Kooperation in dem asiatischen Land neben Chery Automobile und der Zotye Holding Group.
Titel von Versicherern wie Fortis stehen wegen des Wirbelsturms «Gustav» unter Beobachtung. Auch Papiere der Ölkonzerne wie BP könnten in Bewegung geraten. Am Montagmorgen trieb der Sturm den US-Ölpreis auf 116,44 US-Dollar und damit um 98 Cent im Vergleich zum Freitag nach oben. «Gustav» schränkt die Produktion der US-Ölförderanlagen am Golf von Mexiko stark ein. «Das ist ganz gewiss ein gefährlicher Sturm», sagte Rohstoffexperte Gerard Burg von der National Bank of Australia. Die Marktteilnehmer seien allerdings in einer abwartenden Haltung. Entscheidend für die Entwicklung des Ölpreises seien die tatsächlich eingetretenen Schäden an der Ölinfrastruktur.
Finanzitel wie die der UniCredit könnten ebenfalls einen Blick wert sein. Der Vizechef der italienischen Grossbank sagte am Wochenende in einem Interview, dass er ein Abebben der Finanzkrise erst in einem Jahr erwartet. «Ich würde sagen (…) wir haben mehr oder weniger die Hälfte des Weges hinter uns gebracht, es liegt also noch ein Jahr der Unsicherheit vor uns», sagte Sergio Ermotti der Zeitung «Milano Finanza» (Samstagausgabe). Ermotti ist auch Chef der Investmentbanking-Sparte. (awp/mc/ps/08)