EU-Ausblick: Etwas schwächer – Ölpreisrekord und Vorgaben belasten
Der Future auf den EuroSTOXX 50 lässt einen um 0,44 Prozent tieferen Start des europäischen Leitindex erwarten.
An der Wall Street hatte die fortgesetzte Rekordjagd des Ölpreises die Anleger am Freitag erneut unter Druck gesetzt. Der Future auf den US-Leitindex Dow Jones stand am Morgen nochmals 36 Punkte unter dem Niveau zum Börsenschluss in Europa. Der Nikkei-225-Index in Tokio schloss knapp behauptet.
Der US-Ölpreis hat sich am Morgen in der Nähe seines Rekordhochs vom Freitag gehalten. Im frühen Handel kostete ein Barrel US-Leichtöl der Sorte West Texas Intermediate (WTI) zur August-Auslieferung 141,79 US-Dollar. Das waren 1,58 Dollar mehr als zum Handelsschluss am Freitag. Zum Wochenausklang war der WTI-Preis auf einen historischen Höchststand von 142,99 Dollar gestiegen.
Aktien der Finanzbranche werden zum Wochenbeginn nach Ansicht von Händlern durch Nachrichten aus der Schweiz erneut in den Fokus rücken: Die UBS dürfte auch im zweiten Quartal wiederum einen Milliardenverlust ausweisen. Die Prognosen für die notwendigen Abschreibungen auf Risikopositionen schwankten dabei zwischen 4 und 7 Milliarden Schweizer Franken, diejenigen für den Quartalsverlust zwischen 1 und 5 Milliarden Franken, schrieb die «SonntagsZeitung» am Wochenende. Laut der Zeitung wird die Grossbank nach Abschluss des Quartals am Dienstag jedoch keine Gewinnwarnung publizieren. Weil die Börsianer sich bereits auf einen Milliardenverlust eingestellt hätten, bräuchte die UBS dies nicht zu tun, so die Zeitung.
Ansonsten sind die Nachrichten von Unternehmensseite recht spärlich gestreut: France Telecom hat das Gebot für TeliaSonera zurückgezogen. Man habe sich mit TeliaSonera nicht über die finanziellen Bedingungen einigen können, teilte France Telecom mit.
Der Verwaltungsratschef der angeschlagene italienischen Fluggesellschaft Alitalia ,Aristide Police, sieht den geplanten Verkauf der Fluggesellschaft als «letzte Chance» für das Unternehmen. «Wir stehen vor einer letzten Chance, die wir nicht vergeben dürfen», sagte Police am Samstag bei einem Aktionärstreffen in Rom. Alitalia habe keine Wahl, als mit der Vergangenheit komplett zu brechen. Der italienische Staat will sich von seinem 49,9-prozentigen Anteil an Alitalia trennen und sucht seit langem nach einem Käufer. Mit der Suche nach einem Investor wurde nun die Bank Intesa SanPaolo beauftragt.
In London dürften die Aktien der seit vergangener Woche wieder im FTSE 100 notierten Drax Group in den Fokus rücken. Der Versorger wird einen Bericht zum Handelsverlauf des ersten Halbjahres vorlegen. Der Markt rechnet mit neuen Energiepreisen und Umsatzdaten. (awp/mc/pg/06)