EU-Ausblick: Etwas schwächer – Skepsis über Finanzspritze

Auch die Gewinnwarnungen verschiedener US-Banken hätten die Investoren verschreckt. Am Morgen legte die britische Bank HBOS ihre Zahlen vor. Im «Footsie» steht im Rahmen einer Index-Umschichtung die grösste Veränderung seit sechs Jahren an.


Der Future auf den EuroSTOXX 50 entspricht am Morgen einem Stand des europäischen Leitindex von 4.429 Punkten. Am Mittwoch hatte der Index mit einem Plus von 0,44 Prozent auf 4.469,47 Zählern geschlossen. Finspreads sieht den britischen Leitindex FTSE 100 in London bei 6.508 Zählern. Am Vortag hatte der Index Prozent 0,28 auf 6.559,80 Zähler abgegeben.


Die viertgrösste britische Bank HBOS sieht sich auf Kurs, beim Gesamtjahresgewinn die Schätzungen von Analysten zu treffen. Der Gewinn je Aktie dürfte bei den erwarteten 106 Pence liegen. Ausserdem hat die Bank 180 Millionen britische Pfund (rund 250 Mio. Euro) auf verschiedene Anlagen abgeschrieben. Es wird allerdings keine weiteren Aktienrückäufe geben, solange die Unsicherheit an den Märkten anhält.


TUI Travel hat seinen Ausblick für das Geschäftsjahr 2008 bis Ende September bestätigt und kündigte für 2007 eine Dividende von 5,9 Prozent an. Das Wintergeschäft verlaufe im Rahmen der Erwartungen, teilte der Reiseanbieter mit. Die Aktien von TUI Travel steigen zum 24. Dezember in den FTSE 100 auf.


Im «Footsie» steht der grösste Platzwechsel seit September 2001 an. Neben TUI Travel, Cairn Energy , Kelda , G4S und der Admiral Group steigen auch Thomas Cook sowie das Transportunternehmen FirstGroup in den britischen Leitindex auf. Tate & Lyle , Daily Mail & General Trust , Mitchells & Butlers , Punch Taverns , DSG International , Barratt Developments und die angeschlagene Hypothekenbank Northern Rock gehören zu den Absteigern. Sie werden aber im FTSE 250 Index gelistet bleiben. Die Veränderungen werden zu Weihnachten wirksam. Aktien von Northern Rock könnten zusätzlich unter Druck geraten, da der Finanzinvestor Olivant sein Angebot für die Hypothekenbank nach britischen Zeitungsberichten zurückziehen will.


In Paris stehen ArcelorMittal im Blick. Der Stahlhersteller will seinen Anteil an der China Oriental Group von 28 auf 73,13 Prozent erhöhen und den Minderheitenaktionären 6,355 bis 6,826 HongKong-Dollar je Aktie (5,54 bis 5,95 Euro) bieten. Das entspricht einem Aufschlag von 17,7 bis 26,4 Prozent auf den Schlusskurs vom Vortag.


Der Urlaubsressort-Betreiber Club Mediterranee hat in dem im September abgelaufenen Geschäftsjahr überraschend einen Verlust von 8 Millionen Euro verbucht. Analysten hatten trotz Hurrikan Dean und einem Rückgang der Buchungen in der zweiten Jahreshälfte mit einem kleinen Gewinn gerechnet.


In Zürich stehen Novartis im Blick. Mit dem Sparprogramm «Forward» sollen Organisation, Entscheidungsprozesse, Arbeitsabläufe und Produktivität verbessert werden. Die Massnahmen sollen 2008 und 2009 umgesetzt werden und 2010 zu Kosteneinsparungen von 1,6 Milliarden Dollar vor Steuern führen. Dafür fallen weltweit rund 2.500 Vollzeitstellen weg. (awp/mc/gh)

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