EU-Ausblick: Etwas schwächer – US-Vorgaben belasten

Der US-Leitindex Dow Jones hatte nach Börsenschluss in Europa noch knapp 78 Punkte verloren und 0,45 Prozent tiefer auf 12.580,83 Punkten geschlossen. Die Börse in Tokio blieb wegen eines Feiertages geschlossen.


Die Citigroup sah den EuroSTOXX-50 vorbörslich bei 4.227 Zählern. Am Freitag war der europäische Leitindex 0,53 Prozent höher mit 4.248,24 Punkten aus dem Handel gegangen. IG Index berechnete den FTSE-100-Index bei 6.365 Punkten, nachdem der britische Leitindex um 0,57 Prozent auf 6.382,80 Zähler zugelegt hatte.


Einige Unternehmen stehen mit Zahlen im Fokus. So hat der norwegische Ölkonzern Statoil ASA im vergangenen Quartal den Nettogewinn von 8,52 auf 12,01 Milliarden norwegische Kronen gesteigert. Der französische Bau- und Telekomkonzern Bouygues hat Umsatzzahlen für 2006 angekündigt. Der französische Zulieferer Valeo berichtet vorläufige Zahlen für das vergangene Jahr.


Auch die Titel von Ericsson stehen im Blickpunkt. Das schwedisch-japanische Handy-Gmeinschaftsunternehmen Sony Ericsson will seine Marktposition durch eine Expansion in Schwellenländer ausbauen. «Wir wollen den niedrigpreisigen Bereich erschliessen», sagte Vorstandschef Miles Flint am Sonntagabend in Barcelona. In den Schwellenländern würden in diesem Jahr 400 Millionen Mobiltelefon ausgetauscht. Aufgrund der geringeren Kaufkraft werden dort vor allem günstige Geräte abgesetzt.


Aktien der britischen Vodafone Group dürften ebenfalls Interesse finden. Der Mobilfunkkonzern hat den indischen Mobilfunkkonzern Hutchison Essar übernommen. Hutchison Whampoa werde seine 67-prozentige Beteiligung für 13,1 Milliarden US-Dollar an Vodafone verkaufen, teilte der weltgrösste Mobilfunker am Sonntagabend in London mit. Darin seien zwei Milliarden Dollar Schulden enthalten, die der britische Mobilfunkkonzern übernimmt. Für die restlichen Anteile an dem viertgrössten Handy-Anbieter Indiens wollen die Briten dem Minderheitsaktionär Essar ein Übernahmeangebot unterbreiten.


Auch der britische Einzelhändler Sainsbury steht wegen eines Übernahmepokers im Blickpunkt der Anleger. Nach Angaben von «The Sunday Express» hat Marks Spencer die US-Investmentbank Citigroup beauftragt, den Wert eines Angebots für seinen Konkurrenten auszuloten. Ein Konsortium aus den Beteiligungsgesellschaften CVC Capital Partners, KKR und Blackstone habe bereits mitgeteilt, es prüfe eine mögliche Offerte für die drittgrösste britische Supermarktkette. Unter Berufung auf eine dem Konsortium nahe stehende Quelle schrieb der «Sunday Express» allerdings weiter, es sei nicht sehr optimistisch bezüglich eines formalen Angebots. In «The Sunday Times» hiess es, die Sainsbury-Aktionäre wollten jedes Angebot von Seiten einer privaten Kapitalgesellschaft zurückweisen.


In London dürfte die Aktie des Börsenbetreibers London Stock Exchange (LSE) Aufmerksamkeit finden, nachdem der US-Rivale Nasdaq mit seinem Übernahmeangebot gescheitert ist. Dennoch will die Nasdaq die 28,5 Prozent behalten, die sie bereits an der LSE hält. (awp/mc/ab)

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