Am Morgen erholte sich der Shanghai A Index mit festen Kursen wieder über der 3.000-Punkte-Marke. Die weitere Richtung dürften am späten Nachmittag insbesondere die US-Frühindikatoren für Juli und der Philly-Fed-Index für August prägen. Der Future auf den EuroStoxx 50 deutet am Donnerstag auf eine um 1,30 Prozent höhere Eröffnung hin. Den FTSE taxierte Finspreads um 1,12 Prozent höher.
Ölaktien könnten von den stark gestiegenen Ölpreisen profitieren. Diese haben am Donnerstag ihre starken Kursgewinne nach einem überraschend starken Anstieg der US-Ölreserven verteidigt und standen deutlich über der Marke von 70 US-Dollar. Am Vortag hatten bereits an den US-Börsen die steigenden Ölpreise für Kursgewinne bei Energiewerten gesorgt und die Stimmung am Markt insgesamt aufgehellt. Werte wie Total, Royal Dutch Shell oder BP sollten daher in Bewegung kommen.
Ausserdem rücken einige Unternehmen mit Quartals- und Halbjahreszahlen in den Fokus. Der australisch-britische Bergbaukonzern Rio Tinto erlitt im ersten Halbjahr wegen der gesunkenen Rohstoffpreise einen Gewinneinbruch. Der Überschuss ging im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um zwei Drittel auf 2,5 Milliarden US-Dollar zurück, wie das Unternehmen mitteilte. Die Nettoverschuldung sank von Ende Dezember bis Ende Juni dank einer Kapitalerhöhung um 14,8 Milliarden auf 39,1 Milliarden Dollar. Wie schon Anfang Juni angekündigt zahlt das Unternehmen in diesem Jahr keine Zwischendividende.
In Amsterdam sollten Anleger die Papiere von Ahold im Auge behalten. Der niederländische Einzelhändler steigerte im zweiten Quartal seinen operativen Gewinn kräftiger als von Analysten erwartet. Trotz des nach wie vor schwierigen Marktumfelds sei der Gewinn vor Zinsen und Steuern (EBIT) um 26 Prozent auf 295 Millionen Euro gestiegen, teilte Ahold mit. Analysten hatten im Schnitt nur mit 276 Millionen Euro gerechnet. Geholfen haben dem Konzern dabei Kosteneinsparungen.
Auch Unternehmen aus Österreich und der Schweiz rücken in den Fokus. Die Schweiz will sich von ihrer Beteiligung an der Schweizer Grossbank UBS trennen. Eine von ihr gehaltene Pflichtwandelanleihe (Mandatory Convertible Notes, MCNs) mit Laufzeit bis 2011 im Umfang von 6 Milliarden Schweizer Franken solle vollständig in Aktien der UBS AG gewandelt und diese bei institutionellen Investoren platziert werden. Händlern zufolge liegt die Spanne für die Platzierung bei 16,00 bis 16,50 Franken. Die Nachfrage soll sehr hoch sein, hiess es. Laut einem Händler werden die Aktien schon zum Börsenauftakt höher erwartet.
In Zürich dürften zudem die Titel von Holcim interessieren. Der Zementhersteller befindet sich weiterhin im Griff der weltweiten Rezession und erleidet im ersten Halbjahr 2009 einen Einbruch beim Nettogewinn um mehr als 50 Prozent. Die Rückgänge erstrecken sich über alle Konzernregionen. Das Jahresziel für die Kosteneinsparungen hat Holcim erhöht, nachdem die Fixkosten bislang um 381 Millionen Franken gesenkt wurden.
Bei dem Stahlkonzern Voestalpine sind im ersten Geschäftsquartal Umsatz und Ergebnis deutlich zurückgegangen. Das Geschäftsjahr 2009/10 erweise sich vom konjunkturellen Umfeld her als das schwierigste seit Jahrzehnten, hiess es von dem Unternehmen. Für das zweite Quartal 2009/10 strebt voestalpine aber ein ausgeglichenes Ergebnis an. Am Ausblick für das gesamte Geschäftsjahr ändere sich nichts, hiess es. (awp/mc/ps/08)