EU-Ausblick: Fest – Vorgaben und US-Zinsentscheid stützen
Die US-Märkte hätten deutliche Gewinne verzeichnet, nachdem die US-Notenbank am Mittwochabend die Zinsen unverändert gelassen hatte, sagten Börsianer. Zudem hätten einige Anleger aus den in die Zukunft gerichteten Aussagen mögliche Zinssenkungen herausgelesen.
Die Citigroup erwartet den EuroSTOXX50 vorbörslich bei 4.150 Zählern. Am Mittwoch war der europäische Leitindex kaum verändert mit minus 0,03 Prozent auf 4.078,29 Punkte aus dem Handel gegangen. Der Dow Jones Industrial hatte am Vorabend in New York fest geschlossen und nach Xetra-Schluss nach positiv aufgenommenen Aussagen der US-Notenbank noch deutlich um rund 169 Punkte zugelegt. Positiv tendierten am Morgen auch die Börsen in Asien, wobei der Nikkei 225 1,49 Prozent gewann.
Das Papier von Ahold steht nach Zahlen im Blick. Belastet von Umstrukturierungen hat der niederländische Einzelhandelskonzern im abgelaufenen Quartal einen Ergebnisrückgang verbucht. Bis auf den Nettogewinn, der die Prognosen übertraf, lagen die Zahlen unter den Markterwartungen. Das Unternehmen teilte weiter mit , sein Aktienrückkauf-Programm von zwei auf drei Milliarden Euro aufzustocken. Ahold begründete die Ausweitung mit dem Verkauf der amerikanischen Tochter US Foodservice.
Nokia-Titel könnten von einer Gewinnwarnung des Konkurrenten Motorola profitieren. Der US-Mobiltelefonhersteller hat seine Prognosen für das erste Quartal wegen schwächerer Nachfrage zusammengestrichen. Für die ersten drei Monate sei nur mit Erlösen zwischen 9,2 und 9,3 Milliarden Dollar zu rechnen, teilte das Unternehmen mit. Bislang war Motorola von 10,4 bis 10,6 Milliarden Dollar ausgegangen.
Auch die Aktien von ABN Amro und Barclays stehen mit der geplanten Fusion weiter im Fokus. Beide Banken wollten den Zusammenschluss beschleunigt vorantreiben, um andere mögliche Bieter für ABN Amro fernzuhalten, schreibt die «Daily Mail» ohne Angabe von Quellen. Dafür habe Barclays seinem niederländischen Konkurrenten Zugeständnisse wie etwa die Verlegung der Zentrale nach Amsterdam gemacht. Bereits am Mittwoch hatte es geheissen, die Briten könnten das US-Geschäft von ABN Amro für zehn Milliarden britische Pfund verkaufen und diese Einnahmen an die Anleger ausschütten. Zuletzt berichtete die «Süddeutsche Zeitung» unter Berufung auf Informationen der niederländischen Finanzaufsicht AFM von einem Verdacht auf Insider-Geschäfte des ABN-Amro- Managements.
Mit der Vorlage von Zahlen dürfte auch der Bekleidungshersteller Next Interesse finden. Zudem könnte es Neuigkeiten zu Expansionsplänen geben.
Die Aktie von British Airways könnte unter Druck geraten, falls die Europäische Union wie erwartet den transatlantischen Luftverkehr liberalisieren sollte. Die US-Fluggesellschaften Delta Air Lines, Northwest Airlines und Continental Airlines könnten dann den Londoner Flughafen Heathrow anfliegen.
Das Papier von Cadbury Schweppes sollte ebenfalls Aufmerksamkeit finden. Der Getränkekonzern prüfe den Verkauf seines US-Getränkegeschäfts, schreibt «The Times». Seit das Unternehmen sich öffentlich zur möglichen Abspaltung der Sparte geäussert habe, sei es von Übernahmeangeboten seitens Finanzinvestoren überschüttet worden. Als Interessenten seien Kohlberg Kravis Roberts (KKR), Bain Capital und Texas Pafific Group (TPG) im Gespräch. (awp/mc/gh)