EU-Ausblick: Freundlich – Pharmawerte im Blick
Zudem, so sagte einer von ihnen, seien weiterhin viele Investoren noch nicht auf den Zug aufgesprungen und würden nun immer mehr dazu gezwungen. Der Future auf den EuroSTOXX 50 lässt eine um 0,65 Prozent höhere Eröffnung erwarten. Am Freitag hatte der Leitindex der Euroregion 0,63 Prozent auf 2.638,13 Zähler verloren. Für den FTSE 100 rechnen Börsianer mit einem leichten Plus von 0,39 Prozent. Mit minus 0,46 Prozent auf 4.610,20 Punkte war der britische Index in das Wochenende gegangen.
In den Blick der Anleger dürften vor allem der Pharma- und der Bankensektor rücken. Die beiden Pharmakonzerne AstraZeneca und Bristol-Myers Squibb haben in den USA die Genehmigung für die Diabetes-Tablette «Onglyza» erhalten. Die US-Gesundheitsbehörde FDA erteilte am Freitag die Freigabe für das «Januvia»-Konkurrenzprodukt von Merck & Co. Der US-Konzern Merck hatte mit dem Medikament 2008 1,4 Milliarden US-Dollar umgesetzt. AstraZeneca und Bristol-Myers Squibb müssen nach dem Verkaufsstart nun aber noch eine Studie erstellen, die sich mit der Sicherheit des Medikaments für Patienten mit einem Herz-Kreislauf-Risiko beschäftigt.
Ebenfalls zugelassen in den USA wurde auch das Krebsmedikament Avastin, und zwar in Kombination mit Interferon alpha zur Behandlung von Nierenzell-Krebs. Das dürfte der Aktie des Schweizer Pharmaunternehmens Roche Auftrieb geben.
In Grossbritannien werden vor allem Bankenwerte in den Blick rücken, denn Barclays und HSBC berichten über ihr abgelaufenes Halbjahr. Die Grossbank Barclays steigerte im ersten Halbjahr trotz hoher Abschreibungen und einer erhöhten Risikovorsorge für Kreditausfälle zwar ihren Gewinn, doch die Markterwartungen wurden enttäuscht. Vor Steuern verdiente die Bank mit 2,98 Milliarden britischen Pfund (3,5 Mrd Euro) acht Prozent mehr als im Vorjahr. Experten hatten allerdings mit einem stärkeren Anstieg gerechnet. HSBC legte bislang noch keine Zahlen vor.
Auch die Anteilsscheine des französischen Autobauers Renault könnten die Aufmerksamkeit der Anleger auf sich ziehen. Daimler hat einem «Spiegel»-Bericht zufolge nach langer Suche Renault als Partner für einen gemeinsamen viersitzigen Kleinwagen gefunden. Dieser solle als zweites Modell der Marke smart und leicht abgewandelt als Renault auf den Markt kommen, berichtete das Nachrichtenmagazin. (awp/mc/ps/08)