Der europäische Leitindex lag damit 2,18 Prozent über dem Vortagesschluss. Finspreads erwartet den FTSE 100 um 1,45 Prozent höher bei 5.960 Punkten.
Für Rückenwind sorgte laut Händlern die Nachricht aus den USA, dass sich Regierung und Kongressabgeordnete auf das geplante milliardenschwere Konjunkturprogramm geeinigt haben. Die gute Vorgabe der Wall Street und die nachbörslich positiven Meldungen aus den USA sowie die festen Märkte in Asien sollten die Kurse ebenfalls antreiben. Im Fokus steht aber laut Händlern weiter eine ganze Flut von Unternehmenszahlen in Europa und den USA.
Bankenwerte bleiben laut Händlern mit dem am Vortag bekannt gewordenen Skandal im Future-Handel der Societe Generale im Fokus. Aber auch Technologiewerte dürften wegen positiver Nachrichten aus den USA aktiv gehandelt werden. Der weltgrösste Softwarekonzern Microsoft hat nach Börsenschluss über ein Rekordquartal berichtet und seine Erwartungen für den künftigen Umsatz und Gewinn erhöht. Die Aktien kletterten im nachbörslichen NASDAQ-Handel 4,51 Prozent nach oben auf 34,75 Dollar. Auch Sun Microsystems legten positiv aufgenommene Zahlen vor. Der amerikanische Server-Hersteller hat in seinem zweiten Geschäftsquartal den Gewinn annähernd verdoppelt. Die Aktien gewannen 1,43 Prozent auf 16,35 Dollar.
Einige Unternehmen rücken mit Aussagen zu ihrem Geschäftsverlauf in den Fokus. In Amsterdam hat Ahold einen Zwischenbericht vorgelegt. Der niederländische Einzelhandelskonzern hat im vierten Quartal entgegen der Erwartungen am Markt seine Umsätze stabil gehalten. In Europa seien die Bedingungen anhaltend gut, die Turbulenzen in den USA sollten das Geschäft nicht deutlich beeinflussen, hiess es. Die operative Marge soll sich daher am oberen Ende des Zielkorridors von 4,0 bis 4,5 Prozent bewegen.
Bereits am Vorabend nach Handelsschluss hat der weltgrösste Kosmetikkonzern L`Oreal Umsatzzahlen vorgelegt und demzufolge im vergangenen Jahr einen Zuwachs verbucht. Flächen- und währungsbereinigt habe der Zuwachs acht Prozent betragen und traf laut Händlern die eigene Umsatzvorgabe des Konzerns. Der französische Baustoff-Hersteller Saint-Gobain rechnet nach einem kräftigen Ergebnisanstieg 2007 im laufenden Geschäftsjahr nur noch mit einem moderaten Wachstum beim operativen Gewinn und beim Überschuss. 2008 werde «schwieriger» und bezüglich des makroökonomischen Klimas «sehr viel unsicherer» als 2007, hiess es am Vorabend. Grund sei die «mögliche Rezession» in den USA und die Hypothekenkrise.
In Paris haben auch noch TF1 Verkaufszahlen für das vierte Quartal 2007 vorgelegt. Der Fernsehsender steigerte seine Umsätze in dem Zeitraum um 3,2 Prozent auf 793,3 Millionen Euro. In Wien hat das Ölunternehmen OMV seinen Zwischenbericht präsentiert. Im vierten Quartal stieg die Öl- und Gasproduktion der Österreicher auf 323.000 Barrels of Oil Equivalent per day (boepd) im Vergleich zum Vorquartal an, zum Vorjahr ergab sich aber ein Minus.
In London bleiben die Aktien der britischen Brauerei Scottish & Newcastle (S&N) im Blick. Die Grossbrauereien Carlsberg und Heineken wollen eine Übernahmeofferte für den britischen Konkurrenten unterbreiten. Die Unternehmen würden pro Aktie 800 britische Pence bieten, teilte die niederländische Heineken mit. Damit wird S&N mit rund 7,6 Milliarden Pfund bewertet. Die Führung von Scottish & Newcastle habe sich für eine Annahme des Übernahmeangebots ausgesprochen.
Roche Holding werden in Zürich aktiv erwartet. Das Medikament Mabthera hat in der zulassungsrelevanten Phase-III-Studie den primären Endpunkt in der Erstlinienbehandlung bei Patienten mit chronischer lymphatischer Leukämie (CLL) erreicht. Zudem wurde in einer zulassungsrelevanten Studie bei der Behandlung der rheumatoiden Arthritis (RA) der primäre Endpunkt erreicht. (awp/mc/ab)