EU-Ausblick: Freundlich – Positive Vorgaben
Analysten rechnen damit, dass die britische Notenbank die Zinsen auf einem Rekordtief von 0,5 Prozent belassen wird. Die Aufwärtsdynamik im europäischen Handel bleibe erhalten, kommentierte Jimmy Yates von CMC Markets in einem Morgenkommentar. Die Vorgabe sind positiv: So gingen die amerikanischen Aktienindizes am Mittwoch den vierten Tag in Folge mit Gewinnen aus dem Handel gegangen. An der Tokioter Börse verhalfen nicht zuletzt Kursgewinne bei Bankaktien dem Nikkei-225-Index zu einem Plus von knapp zwei Prozent.
Steigende Rohstoffpreise könnten bei einigen Werten die Kurse weiter antreiben. Ölwerte wie BP und Royal Dutch Shell könnten allerdings unter einer Abstufung durch die HSBC leiden. Die Bank hat BP auf «Neutral» von zuvor «Overweight» und Shell auf «Underweight» von vorher «Neutral» abgestuft.
In London rücken Thomas Cook in den Blick. Die Gläubigerbanken des überwiegend insolventen Arcandor-Konzerns haben den Verkaufsprozess für den an sie verpfändeten Thomas-Cook-Anteil gestartet. Die Aktien des Reiseanbieters werden seit dem Vorabend im Rahmen eines beschleunigten Bookbuilding-Verfahrens platziert. Einem Händler zufolge werden die Bücher kurz vor Börsenstart geschlossen werden. Die Nachfrage sei vor allem aus den USA und Grossbritannien sehr lebhaft, hiess es aus dem Markt. Die Preisindikation liege aktuell bei 240 bis 245 Pence. Dem Händler zufolge dürften rund 377 Millionen Aktien platziert werden.
Morrison (Wm.) Supermarkets stehen ebenfalls im Fokus. Die Gewinne der Supermarktkette sind im ersten Halbjahr um 22 Prozent gestiegen. Allerdings erwartet das Unternehmen ein gebremstes Wachstum in der zweiten Jahreshälfte.
In Amsterdam könnten ASML bewegen. Der niederländische Chipindustrie-Ausrüster sieht eine Belebung des Geschäfts und hebt deshalb seine Umsatzprognose an. Wie das Unternehmen am Donnerstag in Amsterdam mitteilte, werde der Nettoumsatz im dritten und vierten Quartal den neuen Schätzungen zufolge bei jeweils über 500 Millionen Euro liegen. Zuvor hatte das Unternehmen mit rund 450 Millionen Euro im dritten Quartal gerechnet. Der Auftragseingang im dritten Jahresviertel werde deutlich über 500 Millionen Euro ausfallen, hiess es weiter. Die positiven Impulse kämen vor allem aus den Bereichen Speicher- und Logikchips.
PSA Peugeot Citroen könnten an der Börse in Paris auf Interesse stossen. Der französische Autobauer strebt eine engere Zusammenarbeit mit BMW an. «Die Gespräche mit PSA drehen sich um eine Zusammenarbeit bei Komponenten», sagte BMW-Finanzchef Friedrich Eichiner im Interview mit dem «Handelsblatt». (awp/mc/ps/06)