Nach Einschätzung von Händlern bewegt die Hoffnung auf eine Zinssenkung der US-Notenbank die Anleger. Die Vorgaben waren positiv: So hatte der US-Leitindex nach Handelsschluss in Europa noch rund 84 Punkte gewonnen, ins Plus gedreht und fest geschlossen. Auch der Nikkei-225-Index legte am Morgen mit plus 2,99 Prozent kräftig zu.
Der Future auf den EuroSTOXX 50 entsprach am Morgen einem Stand von 3.791 Punkten. Der europäische Leitindex lag damit 0,69 Prozent über dem Schlusskurs vom Montag. Finspreads erwartet den FTSE 100 um 0,72 Prozent höher bei 5.830 Punkten.
Prudential legte am Morgen Jahreszahlen vor. Danach konnte der britische Lebensversicherer sein Neugeschäft um 21 Prozent steigern. Der Versorger Severn Trent Water steht am Morgen mit einem Zwischenbericht im Blick. Das Ergebnis für das vergangene Quartal soll danach im Rahmen der Erwartungen liegen. Allerdings liegen immer noch keine endgültigen Zahlen für die Flutschäden im Sommer 2007 vor. Das Unternehmen geht derzeit von 25 bis 35 Millionen britischen Pfund aus. Imperial Tobacco Group hält seine Hauptversammlung ab.
Auch der Chemiespezialist Johnson Matthey rückt mit Quartalszahlen im Fokus. Die Umsätze aus dem laufenden Geschäft sind danach um 18 Prozent, der operative Gewinn um 17 gestiegen. Der Vorsteuergewinn für das Gesamtjahr sollte am oberen Ende der Erwartungen liegen. Das Gewinnwachstum im vierten Quartal sollte allerdings etwas geringer ausfallen. Experten rechnen unterdessen damit, dass steigende Platin-Preise und eine steigende Nachfrage nach den Produkten der Gruppe im kommenden halben Jahr zu einem kräftigen Gewinnanstieg führen dürften.
British Sky Broadcasting könnten ebenfalls Thema am Markt sein. Die britische Regierung verlangt von dem Medienunternehmen, seinen Anteil an ITV auf unter 7,5 Prozent zu reduzieren.
Auch TUI Travel steht mit einem Ausblick auf seine künftige Strategie in den Fokus. 100 Tage nach der Fusion der TUI-Tourismussparte mit dem britischen Veranstalter First Choice wird der Chef der neugeschmiedeten TUI-Tochter, Peter Long, einen Ausblick auf neue Schwerpunkte geben. Am Morgen sprach der Reisekonzern von einer starken Nachfrage in allen Märkten. Die Umsätze vor Weihnachten seien deutlich gestiegen. Daneben gab TUI Travel bekannt, den Billigflieger TUIfly mit der Fluglinie Germanwings zusammenführen zu wollen. Eine Grundsatzvereinbarung sei bereits getroffen worden.
PSA Peugeot Citroen will einem Medienbericht zufolge 300 Millionen Euro in einen 200 Hektar grossen Produktionsstandort in Russland investieren. Bereits im Dezember sei die Wahl auf den russichen Ort Kaluga gefallen, schreibt «Les Echos». Nun soll ein offizielles Abkommen mit russischen Regierungsmitgliedern unterschrieben werden. Peugeot will an dem Standort mit 2.400 Mitarbeitern die Mittelklassewagen Peugeot 308 und Citroen C4 produzieren. Das Unternehmen rechnet derzeit mit einem Absatz von 100.000 Autos in Russland bis 2010, diese Zahl könnt sogar auf 300.000 steigen.
Agfa-Gevaert Group könnten nach einem Bericht von «Les Echos» unter der der Insolvenz des kanadischen Druckerherstellers Quebecor World zu leiden haben. Quebecor ist einer der wichtigsten Kunden von Agfa Graphics, der Verlust könnte die Probleme der belgischen Firma verschlimmern, zitiert die Zeitung einen Analysten von ING Securities. (awp/mc/pg)