EU-Ausblick: Freundlich – Vorgabe positiv, Vorsicht erwartet

Das sind 0,44 Prozent mehr als am Vortag, als der Index 0,32 Prozent auf 4.224,44 Punkte verloren hat. Finspreads sieht den britischen Leitindex FTSE 100 in London 0,21 Prozent höher bei 6.153 Zählern.


Eine Stabilisierung an der Wall Street dürfte laut Händlern auch die europäischen Märkte stützen. Die zunächst leicht positive Vorgabe trübe sich allerdings am Morgen wieder etwas ein: Der Dow Jones war nach Handelsende in Europa um 36 Punkte vorgerückt und fest aus dem Handel gegangen. Die US-Indexfutures bröckelten allerdings wieder ab und die asiatischen Börsen verzeichneten am Morgen zumeist leichte Kursverluste. Insgesamt sei mit einer vorsichtigen Eröffnung zu rechnen und Anleger warteten auf US-Daten.


Finanz- und Immobilienwerte stünden wegen anhaltender Negativnachrichten aus dem Sektor aus den USA auch in Europa weiter im Blick, sagten Händler. Der stark in Bedrängnis geratene US-Hypothekenaufkäufer Freddie Mac will sich durch den Verkauf von Vorzugsaktien im Wert von sechs Milliarden Dollar frisches Kapital beschaffen. Zugleich sei geplant, die Dividende zu halbieren, teilte Freddie Mac am Dienstag nach Börsenschluss mit. Zudem muss die US-Bank Wells Fargo wegen der Kreditkrise weitere Abschreibungen vornehmen. Sie will sich auch von ihren riksantesten Darlehen trennen. Im vierten Quartal werde eine Abschreibung in Höhe von 1,4 Milliarden Dollar verbucht werden, teilte die Bank mit.


Einige Zahlenvorlagen rücken laut Händlern ebenfalls mit in den Blick. Sage Group werden in London wegen der Zahlenvorlage aktiv erwartet. Der britische Anbieter von Unternehmenssoftware steigerte im abgelaufenen Geschäftsjahr laut der endgültigen Zahlen seinen Umsatz und Gewinn. Wolseley meldeten einen Rückgang des Handelsgewinns in den ersten drei Monaten des Geschäftsjahrs um 12 Prozent und sprachen von unsicheren Absatzaussichten. Der britisch-niederländische Stahlproduzente Corus Group legte seine für das dritte Quartal vor. Anglo Irish Bank haben am Morgen ebenfalls berichtet und die eigene Liquidität als «exzellent» bezeichnet. Der Gewinn je Aktie aus dem laufenden Geschäft soll 2008 um 15 Prozent steigen.


Im Rohstoffsektor könnten Eni laut «La Stampa» ein neues Angebot für Burren Energy vorlegen. Der italienische Ölkonzern könnte sich von dem Interesse des indischen Geschäftsmanns Lakshmi Mittal an dem britischen Ölproduzenten angestachelt fühlen, berichtet die Zeitung ohne Nennung von Quellen. China hat sich unterdessen besorgt über ein mögliches Zusammengehen der Rohstoffkonzerne Rio Tinto und BHP Billiton geäussert. Die Preise könnten in den Würgegriff des fusionierten Unternehmens geraten, warnte Regierungssprecher Qin Gang in Australien. China bezieht grosse Teile seiner Rohstoffe von dem Kontinent, vor allem Eisenerz.


In Zürich rücken laut Händlern Novartis mit in den Blick. Der Schweizer Pharmakonzern hat von der Europäischen Union die Zulassung für Tasigna (Nilotinib) als neue Krebstherapie für Patienten erhalten, die an einer lebensbedrohenden Form von Leukämie leiden und gegenüber bestehenden Therapieformen resistent sind oder diese nicht vertragen. (awp/mc/ab)

Schreibe einen Kommentar