Der Future auf den US-Leitindex Dow Jones gewann seit dem Börsenschluss in Europa rund ein Prozent. Ben Potter, Analyst bei IG Markets in London sagte: «Das dreistellige Punkteplus im Dow am Vortag gibt das Tempo für den europäischen Handel vor.» Die überraschende Leitzinserhöhung in Australien – die erste eines G20-Landes seit Krisenbeginn – dürfte weniger Beachtung finden. Die Aufmerksamkeit der Börsianer werde sich auf die bevorstehende Berichtssaison in den USA richten. Zuletzt seien die Erwartungen an die Zahlen etwas optimistischer geworden.
Nachdem die Bankentitel zum Wochenstart bereits europaweit im Mittelpunkt standen, dürften sie erneut für Gesprächsstoff sorgen: Merrill Lynch hob die europäische Bankenbranche auf «Overweight». Zudem strebt die französische Grossbank Societe Generale eine Kapitalerhöhung über 4,8 Milliarden Euro an. Die neuen Aktien sollen den bestehenden Aktionären angeboten werden. Die Aktionäre können zwei neue Aktien für neun bestehende zeichnen. Der Ausgabepreis liegt bei 36 Euro je Anteilsschein. Mit dem frischen Geld will die Bank gewährte Staatshilfen zurückzahlen und sich für Zukäufe rüsten. Die Bank befindet sich bereits in Gesprächen mit Dexia über den Kauf von 20 Prozent an der Credit du Nord.
In London dürften neben Minen- und Pharmawerten vor allem die Einzelhandelstitel in den Blick treten. Der grösste britische Einzelhändler Tesco erwirtschaftete im ersten Halbjahr einen höheren Gewinn als erwartet. Der Umsatz fiel etwas niedriger aus als von den Experten geschätzt. Den Aktionären will der Konzern eine höhere Zwischendividende zahlen und sieht sich auf gutem Weg, sein Schuldenziel für dieses Jahr zu erreichen. «Wir sind gut positioniert für eine Erholung der Wirtschaft», sagte Vorstandschef Terry Leahy. Die Aktien waren breits im vorbörslichen Handel sehr gefragt.
Der britische Pharmakonzern GlaxoSmithKline kam der Zulassung seines Nierenkrebs-Medikaments Votrient in den USA einen wichtigen Schritt näher. Unterdessen gründete die Aluminiumtochter des Bergbaukonzerns Rio Tinto, Alcan, ein Gemeinschaftsunternehmen mit einem chinesischen Autozulieferer und will so vom stetig wachsenden Markt für verbrauchsarme Autos in China profitieren. (awp/mc/ps/07)