EU-Ausblick: Freundlicher Auftakt erwartet – Banken- und Ölwerte

Die Anleger werden sich vor allem für die positiv kommentierten Ergebnisse des Stress-Tests der US-Banken interessieren. Am Nachmittag dürfte dann der US-Arbeitsmarktbericht für April für Bewegung sorgen.


Der Future auf den EuroSTOXX 50 liegt im Vergleich zum Börsenschluss in Europa am Vortag mit 0,92 Prozent im Plus. Der Leitindex war mit einem Abschlag von 1,28 Prozent aus dem Handel gegangen. In London dürfte der FTSE 100 um bis zu ein Prozent fester in den Handel starten. Der britische Leitindex hatte am Vortag mit einem hauchdünnen Plus geschlossen.


Die wichtigsten US-Aktienindizes sind am Donnerstag zwar wegen Sorgen über eine Verzögerung der wirtschaftlichen Erholung mit Verlusten aus dem Handel gegangen. Der Future auf den US-Leitindex Dow-Jones kletterte aber seit dem Xetra-Schluss um 0,66 Prozent. «Die Futures auf die US-Indizes sind alle gestiegen», sagte Aktienhändler Matthew Buckland von CMC Markets. Tags zuvor seien die Märkte wohl etwas überverkauft gewesen. In Japan legte der Nikkei-225-Index ebenfalls zu.


Nach Veröffentlichung positiv aufgenommener Ergebnisse des Stress-Tests in den USA werden die Finanztitel einmal mehr Gesprächsthema unter den Börsianern sein. Unterdessen lehnte der Präsident des deutschen Bankenverbands, Andreas Schmitz, offizielle Stresstests für Banken in Europa ab. Er befürwortet stattdessen eine einheitliche europäische Bankenaufsicht. «In Europa sind keine Stresstests nötig, wie sie jetzt in den USA stattfinden», sagte Schmitz dem «Handelsblatt» (Freitagsausgabe). «Die Aufsichtsbehörden und die Banken selbst führen laufend eigene Überprüfungen durch. Wichtig wäre allerdings eine einheitliche europäische Bankenaufsicht. Sie sollte alle grenzüberschreitend tätigen Banken überwachen und so schnell wie möglich eingeführt werden.»


Interessant für die britischen Investoren: Die verstaatliche Royal Bank of Scotland (RBS) rechnet nach einem erneuten Quartalsverlust weiter mit schweren Zeiten für die Bank. Der einstige Stolz der britischen Finanzbranche musste mit mehreren staatlichen Hilfen gestützt werden und befindet sich jetzt mehrheitlich im Staatsbesitz.


Der britisch-niederländische Konsumgüterkonzern Unilever kündigte an, künftig ganz auf Prognosen verzichten zu wollen. Unilever-Chef Paul Polman sagte, er sehe «gegenwärtig keine Notwendigkeit, darüber nachzudenken, wann wir wieder eine Prognose veröffentlichen», berichtet die «Financial Times Deutschland».


Auch die Raffineriewerte werden kurz vor dem Wochenende noch einmal in den Blick rücken. Der spanische Ölkonzern Repsol-YPF musste im ersten Quartal wegen der gesunkenen Ölpreise einen Gewinneinbruch hinnehmen, dieser fiel allerdings weniger stark aus als befürchtet. Anders beim österreichischen Öl- und Gaskonzern OMV: Dort fiel der Umsatz- und Gewinneinbruch für das erste Quartal höher aus als erwartet. (awp/mc/ps/07)  

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