EU-Ausblick: Freundlicher Start in die Woche erwartet

In London dürfte der FTSE 100 um bis zu 0,53 Prozent fester in den Handel starten. Der britische Leitindex hatte in der Vorwoche knapp anderthalb Prozent gewonnen.


Bankenwerte könnten auch zu Beginn dieser Woche einmal mehr für Gesprächsstoff: Die 19 führenden US-Banken brauchen nach Informationen des «Wall Street Journal» in Wahrheit noch mehr frisches Kapital als die laut Stresstest verlangten 75 Milliarden Dollar. Die US-Notenbank (Fed) habe bei der Prüfung ursprünglich weitaus grössere Kapitallücken festgestellt als schliesslich bekannt geben worden sei, berichtete das Blatt am Samstag. Die Ergebnisse des jüngsten Belastbarkeitstests der grössten US-Banken beruhten danach angeblich nicht auf soliden Berechnungen, sondern auf Geschachere und Gemauschel zwischen den Finanzinstituten und Regierungsbeamten.


Unterdessen erhöhte die Citigroup die Kursziele für eine Reihe italienischer Banken. Die französische Credit Agricole wird bei Vorlage der Bilanz für das erste Quartal am Donnerstag einem Pressebericht zufolge einen Nettogewinn ausweisen.


Optimistisch blickt L’Oréal-Chef Jean-Paul Agon in die Zukunft: Trotz Rezession erwartet er keinen abrupten Rückzug der Verbraucher. «Der Kosmetikmarkt ist gar nicht so sehr an die Realwirtschaft gebunden, sondern mehr an die Stimmung der Menschen», sagte Agon der «Frankfurter Allgemein Zeitung». «Doch nur zu Beginn, dann tritt ein Gewöhnungseffekt ein. Ich mache mir keine grossen Sorgen um den Kosmetikmarkt», sagt Agon. «Persönlich glaube ich, dass die Krise nicht sehr lange dauern wird. 2010 kann man auf eine Rückkehr des Wachstums hoffen.»


Neuigkeiten gibt es auch von den Energieversorgern: Der französische Energiekonzern Electricite de France (EdF) will 20 Prozent an dem erst zu Beginn des Jahres erworbenen Atomstrom-Spezialisten British Energy (BE) an den britischen Wettbewerber Centrica Plc verkaufen. Für den Anteil an British Energy zahlt Centrica rund 2,5 Milliarden Euro. Im Gegenzug übernimmt EdF für 1,3 Milliarden Euro 51 Prozent am belgischen Energieversorger SPE von Centrica.


Zahlen werden erwartet von der Banca Assicurazioni Generali, der Benetton Group und der norwegischen StatoilHydro. In London stehen Zahlen von Lonmin und ein Zwischenbericht von HSBC Holdings, Centrica und G4S auf der Agenda. (awp/mc/ps/08)

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