EU-Ausblick: Gewinne – Rohstoffwerte dürften zulegen
Den Londoner FTSE 100 taxierte Finspreads 0,15 Prozent tiefer. In Tokio schloss der Nikkei-225-Index am Morgen aber im Plus. Am Nachmittag dürften US-Konjunkturdaten neue Impulse geben.
Für Gesprächsstoff sollten zum Beispiel Nachrichten von Schweizer Pharmakonzernen sorgen. So will Novartis das Augenheilkunde-Unternehmen Alcon vollständig schlucken. Zunächst wolle Novartis für 28,1 Milliarden US-Dollar den Alcon-Anteil des Lebensmittelkonzerns Nestlé übernehmen und so seine Beteiligung an Alcon auf 77 Prozent aufstocken, teilte Novartis mit. Nestlé wiederum will nach dem Verkauf seines Alcon-Anteils ein weiteres Aktienrückkaufprogramm über 10 Milliarden Schweizer Franken auflegen. Dieses Programm soll in diesem Jahr beginnen und über zwei Jahre laufen. Die Titel von Nestle und Novartis wurden vorbörslich bereits etwas höher gehandelt.
Die Roche Holding beantragte derweil bei der European Medicines Agency eine Zulassungserweiterung für sein Krebsmittel Xeloda. Diese betrifft die Therapie von Patienten mit Dickdarmkrebs im Frühstadium nach einem chirurgischen Eingriff in Kombination mit einer bestimmten Chemotherapie.
Rohstoffaktien und Ölwerte wie etwa Xstrata und BP dürften von den gestiegenen Metallpreisen profitieren. Zudem legte der Preis für das «schwarze Gold» zu. Der US-Ölpreis überwand im asiatischen Handel die Marke von 80 US-Dollar. Der Streit zwischen Russland und Weissrussland über eine Verlängerung eines Öl-Vertrags, der am Neujahrstag ausgelaufen war, habe die Ölpreise gestützt, sagten Börsianer.
An der Börse in London stehen die Papiere von Cadbury im Blick. Der US-Nahrungsmittelkonzern Kraft Foods bereitet einem Bericht der «Sunday Times» zufolge eine Nachbesserung seines feindlichen Übernahmeangebots für den britischen Süsswarenhersteller vor.
Daneben rückt die Telekom-Branche in den Fokus. So will das ägyptische Unternehmen Orascom Telecom gerichtlich gegen die von der ägyptischen Finanzaufsicht erlaubte vollständige Übernahme des Mobilfunkbetreibers Mobinil durch den französischen Telekomkonzern France Telecom vorgehen. Bisher sind Orascom und France Telecom Grossaktionäre von Mobinil.
Zudem sprach der chinesische Telekomausrüster Huawei von einer Verlangsamung seines Umsatzwachstums im abgelaufenen Jahr, sieht aber für 2010 eine Stabilisierung der Erlöse. Huawei ist ein Wettbewerber von Nokia und LM Ericsson.
Schliesslich könnten auch Studien die Kurse bewegen. So hoben die Analysten von JPMorgan das Kursziel für die Papiere des Versicherers AXA von 9,00 auf 16,24 Euro an. Die Einschätzung der Titel lautet jedoch weiterhin «Underweight». (awp/mc/ps/07)