In London wird der FTSE 100 rund 0,40 Prozent weitere fester erwartet, nachdem er tags zuvor bereits 0,72 Prozent zugelegt hatte.
An der Wall Street hatten die Anleger laut Börsianern bei Technologie- und Finanztiteln zugegriffen und auf eine Fortsetzung der Rally seit den März-Tiefständen gesetzt. Auch defensive Titel aus der Gesundheits- und Konsumbranche gehörten zu den Gewinnern. Der Future auf den US-Leitindex Dow Jones stieg seit dem Handelschluss in Europa am Vortag (17.35 Uhr) um 0,17 Prozent. Auch in Japan verzeichnete der Nikkei-225-Index deutliche Kursgewinne.
Mit Ausklang der Berichtssaison dürften vor allem zahlreiche US-Konjunkturdaten am Nachmittag den weiteren Trend vorgeben. Nicht weniger als fünf wichtige Datensätze stehen zur Veröffentlichung, darunter die wohl besonders fokussierten Verbraucherpreise für April, der Empire-State-Manufacturing-Index mit den Aussichten des Verarbeitenden Gewerbes, sowie die von der Uni Michigan ermittelte Verbraucherstimmung.
Deutlich höher erwarten Börsianer die Papiere von Barclays. Die britische Grossbank könnte sich Berichten zufolge von ihrer ganzen Vermögensverwaltungssparte und nicht nur von der Handelsplattform iShares trennen. Dies könnte der Bank, die bisher ohne staatliche Hilfen durch die Finanzkrise ging, rund 12 Milliarden Dollar in die leeren Kassen spülen, berichteten «Wall Street Journal» (WSJ) und die «Financial Times» (FT) am Freitag unter Berufung auf mit der Angelegenheit vertraute Personen.
Auch bei Vivendi wird mit einer freundlichen Eröffnung gerechnet. Der französische Medien- und Telekomkonzern konnte im ersten Quartal Gewinn und Umsatz steigern. Der Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITA) sei um 15 Prozent auf 1,4 Milliarden Euro geklettert, teilte das Unternehmen am Donnerstag mit. Der bereinigte Überschuss belief sich auf 649 Millionen Euro. Der Umsatz stieg um 23,7 Prozent auf 6,5 Milliarden Euro. Stagnierende Umsätze meldete dagegen Thales . Die schwache Wirtschaftslage habe vor allem die Raumfahrtsparte belastet, hiess es.
In Zürich sollten Roche-Aktien nach Erfolgsmeldungen für die Antikrebsmittel Avastin und Tarceva im Auge behalten werden. Daten der Phase-III-Studie RIBBON-1 hätten gezeigt, dass die Therapie von fortgeschrittenem Brustkrebs mit einer Kombination von Avastin und herkömmlichen Chemotherapien die progressionsfreie Überlebenszeit gegenüber einer Behandlung mit einer Chemotherapie allein verlängert habe, teilt der Pharmakonzern mit. Die detaillierte Studienergebnisse sollen am 45. Jahreskongress der American Society of Clinical Oncology (ASCO) Ende Mai/Anfang Juni vorgestellt werden. Auch Tarceva habe in einer bestimmten Patientengruppe das Fortschreiten der Lungenkrebserkrankung erfolgreicher aufgehalten als ein Placebo. (awp/mc/ps/06)