EU-Ausblick: Gut behauptet – Wall Street schliesst über Tagestief
Der US-Leitindex Dow Jones erholte sich am Vorabend um knapp 187 Punkte von seinem Tagestief und verbesserte sich nach Handelsende in Europa um 19 Punkte. Letztlich blieb es jedoch bei leichten Verlusten. Der Nikkei-225-Index setzte unterdessen seine Talfahrt fort und ging schwach aus dem Handel. Am Nachmittag dürften US-Konjunkturdaten für neue Impulse sorgen: Mit einem Einblick in die Stimmung der US-Verbraucher steht dabei vor allem der Index zum Verbrauchervertrauen der Uni Michigan im Fokus.
Der Future auf den EuroSTOXX 50 entspricht am Morgen einem Stand des europäischen Leitindex von 4.380 Zählern, nachdem dieser am Donnerstag 0,83 Prozent auf 4.363,60 Zähler verloren hatte. IG Index erwartet den FTSE 100 in London bei 6.408 Zählern, am Vortag hatte sich der britische Leitindex mit minus 0,05 Prozent kaum verändert und bei 6.381,90 Punkte geschlossen.
Die im Zuge der Finanzkrise unter Druck stehenden Banken- und Versicherungstitel sollten mit Blick auf eine deutliche Kurserholung der US-Investmentbanken im späten Handel an Wall Street im Auge behalten werden.
Telecom Italia stehen mit Zahlen im Blick. Der italienische Telekomkonzern hat in den ersten neun Monaten des Jahres wie erwartet einen Gewinnrückgang verbucht. Unter dem Strich sei der Gewinn um 6,6 Prozent auf 2,22 Milliarden Euro gesunken, teilte das Unternehmen am Donnerstagabend in Mailand mit. Der operative Gewinn (EBITDA) verschlechterte sich um 3,6 Prozent auf 9,43 Milliarden Euro. Die Ergebnisse bewegten sich im Rahmen der Analystenerwartungen.
Ein freundlicher Kommentar von JP Morgan zu europäischen Getränkeherstellern sollte ebenfalls Beachtung finden. Die Experten haben ihre Beobachtung des Sektors mit «Overweight»-Einstufungen zu SABMiller , Britvic , InBev und Carlsberg gestartet. Dagegen wurden Diageo , Pernod Ricard und Campari mit «Underweight» eingestuft.
Einem Bericht der «Times» zufolge erwägt SABMiller zudem ein Angebot für Scottish & Newcastle .
Im Hinblick auf Übernahmeaktivitäten sollte auch die italienische Banca dei Paschi di Siena (BMPS) auf der einen, sowie die Minenwerte auf der anderen Seite weiter im Blick behalten werden. Am Vortag war bekannt geworden, dass BMPS die Banca Antonveneta für neun Milliarden Euro von der Banco Santander (SCH) erwirbt. BMPS wurden daraufhin vom Handel ausgesetzt, ING reagierte inzwischen mit einer Abstufung von «Hold» auf «Sell».
Von BHP Billiton erwarten einige Marktteilnehmer eine Aufbesserung des am Vortag zurückgewiesenen Aktientausch-Angebotes für Rio Tinto. (awp/mc/ab)