EU-Ausblick: Gut behaupteter Auftakt erwartet

Der Ölpreis ist spürbar gesunken. Er rechne mit einem verhaltenen Auftakt an den europäischen Börsen, sagte ein Händler. Grosse Sprünge werde der EuroSTOXX 50 wohl trotz der Entspannung am Ölmarkt nicht machen. Der Future auf den EuroSTOXX 50 lässt einen um 0,45 Prozent festeren Start des europäischen Leitindex erwarten. Am Montag hatte der Index 0,84 Prozent auf 3.532,83 Zähler verloren. Der britische FTSE 100 dürfte ebenfalls kaum verändrert starten.


Die US-Börsen hatten am Montag nach einer Berg- und Talfahrt uneinheitlich geschlossen. Nach anfänglichen Verlusten infolge neuer Rekorde beim Ölpreis und enttäuschender Konjunkturdaten drehten drei der vier wichtigsten Indizes ins Plus, während der Leitindex Dow Jones in der Verlustzone verharrte. Allerdings verringerte er seine frühen Verluste, nachdem der Ölpreis im Handelsverlauf wieder spürbar gesunken war. Der Future auf den US-Leitindex Dow Jones stieg seit dem europäischen Börsenschluss bis zum Morgen um 14 Punkte. In Japan schloss der Nikkei-225-Index kaum verändert.


Der US-Ölpreis notierte am Morgen weiterhin deutlich unterhalb seines am Vortag erreichten Rekordhochs. Im frühen Handel kostete ein Barrel US-Leichtöl der Referenzsorte West Texas Intermediate (WTI) zur Juli-Auslieferung 134,38 US-Dollar. Das waren 23 Cent weniger als zum Handelsschluss am Vortag. Am Montag war der WTI-Preis nach einem kräftigen Preissprung von über vier Dollar innerhalb nur weniger Minuten auf ein historisches Hoch von 139,89 Dollar gestiegen. In Grossbritannien warten die Investoren auf die jüngsten Verbraucherpreisdaten


Europaweit könnten die Telekomwerte in den Fokus rücken. Die France Telecom gibt sich selbst mehr Zeit als ursprünglich veranschlagt für den Kauf des schwedisch-finnischen Wettbewerbers TeliaSonera . Die Zwei-Wochen-Periode, in der France Telecom die Skandinavier von ihrer Offerte überzeugen und gegebenenfalls ein bindendes Angebot vorlegen will, sei nur als grober Zeitrahmen und nicht als Ultimatum zu verstehen gewesen, sagte ein France-Telecom-Sprecher am Montag der Nachrichtenagentur AFP. France Telecom hatte am 5. Juni die Kaufpläne bekanntgegeben, aber betont, dass nur eine freundliche Übernahme in Frage käme.


EADS-Titel dürften ebenfalls einmal mehr mit Argusaugen der Investoren betrachtet werden. EADS-Chef Louis Gallois stellte den für Sommer geplanten Erstflug des Militärtransporters Airbus A400M in Frage. Es bleibe zwar bei dem angesetzten Termin, die Einhaltung des Zeitplan sei aber in zunehmenden Masse schwierig, sagte der Vorstandschef des des Luft- und Raumfahrtkonzerns. Bereits jetzt hinkt der Flugzeugbauer ein halbes Jahr hinterher.


Spätestens am Mittag, wenn die US-Investmentbank Goldman Sachs ihre Zwischenbilanz vorlegt, dürften die Bankenwerten in den Mittelpunkt des Interesses rücken. Die weltweite Finanzkrise macht der US-Investmentbank nach Ansicht von Analysten auch im zweiten Quartal weiter zu schaffen. Die von Thomson Financial befragten Experten rechnen mit einem deutlichen Gewinnrückgang um rund 30 Prozent gegenüber dem Vorjahr, auch die Erträge dürften angesichts der Turbulenzen weiter geschmolzen sein. Allerdings steht Goldman Sachs im Vergleich zu manchem Wettbewerber immer noch gut da und wurde auch erst zum Jahresauftakt von der Krise eingeholt. Zudem veröffentlicht die Deutsche Bank ihren Kapitalmarktausblick und bei Societe Generale steht eine Pressekonferenz auf der Agenda. (awp/mc/pg)

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