Der Leitindex war mit einem Verlust von 2,77 Prozent aus dem Handel gegangen. In London dürfte der FTSE 100 mit leichtem Minus starten. Der britische Leitindex hatte tags zuvor 2,42 Prozent verloren.
Belastet durch überraschend gesunkene US-Einzelhandelsumsätze waren die Kurse an Wall Street am Vortag deutlich abgerutscht. Zusätzlich belastet wurde die Stimmung durch die anhaltende Schwäche des Bankensektors. Der Future auf den US-Leitindex Dow Jones erholte sich seit dem Handelschluss in Europa am Vortag (17.35 Uhr) um 0,32 Prozent. Neue Impulse auf Konjunkturseite dürfte am Nachmittag der US-Index der Erzeugerpreise für April liefern.
Zunächst dürften aber weitere Quartalsberichte die Marktrichtung bestimmen – insbesondere von Unternehmen aus dem fokussierten Finanzsektor. Auf den ersten Blick bietet sich hier ein gemischtes Bild. So fiel der wegen Abschreibungen auf Wertpapiere angefallene Verlust des niederländischen Finanzkonzerns Aegon im ersten Quartal geringer aus als befürchtet. Im vierten Quartal hatte der Konzern noch einen Verlust von knapp 1,2 Milliarden Euro verbucht. Zudem fiel der Wert des Neugeschäfts mit 201 Millionen Euro besser als von Analysten erwartet aus. «Die Zahlen sind in Ordnung», sagte ein Analyst. Insbesondere der Embedded Value sei ermutigend.
Der Gewinn der französischen Grossbank Credit Agricole sank indes im Auftaktquartal stärker als erwartet. Der Überschuss sei um 77 Prozent auf 202 Millionen Euro zurückgegangen, teilte die im EuroSTOXX 50 notierte Bank am Donnerstag in Paris mit. Experten hatten mit einem höheren Gewinn gerechnet. Die Erträge seien um 1,2 Prozent auf 4,06 Milliarden Euro gefallen.
In London richten sich die Blicke auf Zahlen der BT Group. Im Schlussquartal des bis Ende März laufenden Geschäftsjahres war der Telekomkonzern tief in die roten Zahlen gerutscht. Vor Steuern belief sich das Minus auf 1,3 Milliarden britische Pfund (14,5 Mrd Euro). BT streicht im kommenden Geschäftsjahr bis zu 15 000 Jobs. Das entspricht zehn Prozent der Arbeitsplätze.
Der Reiseveranstalter Thomas Cook bleibt dagegen nach einem Umsatzplus und einem tieferen Rutsch in die Verlustzone im ersten Geschäftshalbjahr optimistisch. «Wir sind zuversichtlich, unsere Ziele für das Gesamtjahr zu erreichen», sagte Thomas-Cook-Chef Manny Fontenla-Novoa. (awp/mc/ps/08)