Leicht negative Impulse der US-Börsen vom Vortag könnten die Stimmung zudem etwas drücken, sagten Händler. Allerdings habe die japanische Börse deutlich zugelegt und wirke positiv. Der Future auf den EuroSTOXX 50 lag am Morgen 0,2 Prozent über seinem Stand zum Handelsschluss der europäischen Aktienmärkte am Mittwoch. Der Leitindex der Eurozone hatte nach seiner Rally am Dienstag zur Wochenmitte um weitere 1,18 Prozent auf 3.797,90 Punkte zugelegt.
In den USA hatten zum Teil Aussagen von Notenbank-Chef Ben Bernanke, dass die US-Wirtschaft in der ersten Jahreshälfte in eine Rezession geraten könnte, belastet. Allerdings sprach er auch von der Erwartung einer Rückkehr zum Wirtschaftswachstum in der zweiten Jahreshälfte und im Jahr 2009. Diese letztere Aussage, so hiess es von Händlern in Japan, habe dort den Börsen zu Gewinnen verholfen. An diesem Nachmittag stehen nun weitere Indikatoren zur Wirtschaftsentwicklung in den USA im Blick der Anleger. Das Hauptaugenmerk gilt dabei dem ISM-Index für Dienstleistungen im März.
Unternehmensnachrichten gibt es nur wenige und die kommen vor allem von den Fluggesellschaften. So hat der Chef der Air France-KLM, Jean-Cyril Spinetta, am Mittwoch die Verhandlungen mit den italienischen Gewerkschaften über den Kauf der maroden Alitalia abgebrochen. Ein von den Gewerkschaften vorgelegtes Forderungspaket sei unannehmbar und gehe über sein Verhandlungsmandat hinaus, hatte Spinetta nach Angaben aus Gewerkschaftskreisen zur Begründung gesagt. Er wolle die Forderungen dennoch seinem Verwaltungsrat noch zur Prüfung vorlegen. Als Folge des Scheiterns trat Alitalia-Chef Maurizio Prato zurück. In London wird British Airways im Tagesverlauf Verkehrszahlen für den vergangenen Monat bekannt geben.
Quartalszahlen gab Syngenta am Morgen bekannt. Der Schweizer Agrarchemiekonzern meldete für das erste Quartal einen Umsatzwachstum bei konstanten Wechselkursen um 20 Prozent. Für das Gesamtjahr rechnet Syngenta mit einem Gewinnplus von mehr als 20 Prozent. Die Wachstumsraten des Auftaktquartals beim Umsatz könnten voraussichtlich nicht auf das Gesamtjahr übertragen werden, hiess es.
Nokias Vizepräsident für die Schwellenländergeschäfte beurteilte den Mobilfunkmarkt in diesen Ländern gegenüber der «Financial Times». Es gebe keine Hinweise, dass der weltweite Wirtschaftsabschwung die Handy-Nachfrage in den Märkten der Schwellenländer negativ beeinflusse, so Alex Lambeek. In diesem Jahr werde es erstmals mehr Handy-Besitzer geben, die sich ein neues Mobilfunkgerät zugelegen wollen als solche, die überhaupt erstmals ein Handy kaufen, sagte er.
Über den weltgrössten französischen Zementhersteller Lafarge berichtete dagegen die «South China Morning Post», dass der Konzern seine Zement-Produktion in China verdoppeln wolle. Die Zementproduktion solle bis 2010 auf rund 50 Millionen Tonnen steigen, zitiert die Zeitung den China-Chef Cyrille Ragoucy. Erst vor wenigen Wochen hatte Lafarge bekannt gegeben, seien Kapazitäten in China in den nächsten zwei Jahren deutlich ausbauen zu wollen und sechs weitere Zementfabriken errichten zu wollen. (awp/mc/ps)