Der Future auf den EuroSTOXX 50 lässt einen um 0,37 Prozent schwächeren Auftakt des europäischen Leitindex erwarten. Am Montag hatte der EuroSTOXX um 0,54 Prozent auf 3.814,76 Punkte zugelegt. Der britische «Footsie» dürfte kaum verändert bis minimal im Plus in den Tag starten.
In den USA hatten die Börsen am Montag vor wichtigen Konjunkturdaten im Wochenverlauf uneinheitlich bei geringer Veränderung geschlossen. Der Leitindex Dow Jones verlor 0,16 Prozent, die NASDAQ-Indizes legten leicht zu. In Tokio blieb die Börse an diesem Morgen wegen eines Feiertags geschlossen.
Enttäuschungen brachten die am Vorabend nach Börsenschluss bekannt gegebenen Zahlen von STMicroelectronics und Michelin: So blieben Umsatz und Gewinn des grössten europäischen Chiphersteller STMicro im ersten Quartal hinter den Markterwartungen zurück. Der französische Reifenhersteller Michelin senkte nach einem Umsatzrückgang im ersten Quartal seine Gewinnprognose für das laufende Jahr. Das operative Ergebnis vor Sonderfaktoren werde 2008 das Vorjahresniveau erreichen, heisst es nun. Im Februar war Michelin noch von Gewinn- und Umsatzsteigerungen ausgegangen. Die Citigroup senkte prompt ihr Anlageurteil für die Michelin-Aktie von «Buy» auf «Hold» und kappte das Kursziel. Weitere Analysten reduzierten ebenfalls ihr Kursziel.
Auf wenig Enthusiasmus dürften auch die Zahlen von Ciba stossen. Der schweizerische Spezialchemiehersteller verbuchte im ersten Quartal in sämtlichen Segmenten einen Umsatzrückgang. Auch der Betriebsgewinn sank in nahezu allen Sparten, mit Ausnahme von «Water & Paper Treatment».
In London legte an diesem Morgen bereits der britisch-niederländische Ölkonzern Royal Dutch Shell Zahlen vor. Er übertraf die Marktprognosen für das erste Quartal und stellt nun eine höhere Dividende als im Vorjahresquartal in Aussicht. «Das gute operative Geschäft hat gemeinsam mit gestiegenen Öl- und Gaspreisen die weiterhin schwachen Raffinerieverhältnisse ausgeglichen», sagte Unternehmenschef Jeroen van der Veer. Im Tagesverlauf werden noch BP mit Quartalszahlen erwartet. Die britische Ölgesellschaft hat nach Einschätzung von Analysten im ersten Quartal ein kräftiges Gewinnplus verbucht. Auch hier dürften die stark gestiegenen Ölpreise die schwächelnden Erlöse aus Raffinerie und Vertrieb (Downstream) ausgeglichen haben.
Die britische Hypothekenbank HBOS könnte an diesem Tag während ihres Zwischenberichts auf der Hauptversammlung eine Kapitalerhöhung um bis zu 4,0 Milliarden britische Pfund (5,0 Milliarden Euro) bekannt geben. Darüber hatten am Wochenende und am Montag mehrere Zeitungen spekuliert.
Den erfolgreichen Übernahmeabschluss der britischen Brauerei Scottish & Newcastle gaben Heineken und Carlsberg bekannt. Die Aktionäre von Heineken hatten der Übernahme kürzlich auf der Hauptversammlung zugestimmt. (awp/mc/pg)