EU-Ausblick: Kaum verändert – Credit Suisse überrascht positiv

Händlern zufolge geben gemischte Vorgaben dem Markt am Morgen keine klaren Impulse. So hatten die US-Börsen zwar erneut von einem fallenden Ölpreis profitiert und mit Gewinnen geschlossen. Der Future auf den Dow Jones stand aber am Morgen zehn Punkte unter dem europäischen Börsenschluss vom Vortag. In Tokio ging der Nikkei-225-Index unterdessen sehr fest aus dem Handel. Positiv wirkten auch besser als erwartet ausgefallene Zahlen der Schweizer Bank Credit Suisse, sagte ein Börsianer. Nachmittags dürften dann noch insbesondere Häuserdaten aus den USA für Bewegung sorgen.


Die Credit Suisse schnitt im zweiten Quartal besser ab als von Experten erwartet und kehrte deutlicher in die schwarzen Zahlen zurück. Im Vergleich zum Vorjahresquartal sank der Überschuss allerdings um 62 Prozent. Beim für Schweizer Banken wichtigen Nettogeldzufluss übertraf die Bank die Erwartungen der Experten. Die Commerzbank beliess ihr Votum auf «Hold» bei einem Kursziel von 48 Franken.


In London legten ebenfalls einige Unternehmen Zahlen vor. Die grösste europäische Baumarktkette Kingfisher hat im zweiten Quartal den Umsatz gesteigert, ist aber vorsichtig, was die künftige Nachfrage angeht. Der drittgrösste britische Öl- und Gaskonzern BG Group hat wegen der gestiegenen Öl- und Gaspreise den Nettogewinn vor Veräusserungen und Einmaleffekten ebenso unerwartet deutlich steigern können wie das operative Ergebnis.


Auch TeliaSonera sollten nach dem Geschäftsbericht im Auge behalten werden. Der skandinavische Telekomkonzern hat im zweiten Quartal seinen guten Lauf vom Jahresanfang fortgesetzt und den Ausblick bestätigt. Der um Sondereffekte bereinigte Gewinn vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen (EBITDA) und der Umsatz legten im Rahmen der Analystenerwartungen zu. Das Bauunternehmen Skanska hat hingegen mit seinem Vorsteuergewinn im zweiten Quartal die Markterwartung knapp verfehlt. Beim Forstunternehmen Stora Enso fiel der operative Quartalsgewinn wegen gestiegener Kosten deutlicher als prognostiziert.


Von Zahlen profitieren könnten die Papiere von Pernod Ricard. Der französische Spirituosenhersteller hat den operativen Ausblick leicht angehoben, nachdem er im abgelaufenen Geschäfstjahr den Umsatz erwartungsgemäss gesteigert hat. Der französische Autobauer Renault hat in der ersten Jahreshälfte mit seiner operativen Gewinnmarge den Markt positiv überrascht und hält an seinen Margenzielen für 2008 und 2009 fest. Im Blick stehen auch ArcelorMittal. Der weltgrösste Stahlkonzern will einem Zeitungsbericht zufolge seine Versorgung mit Kokskohle und Eisenerz aus eigenem Besitz deutlich erhöhen.


Der Schweizer Elektrotechnikkonzern ABB hat im zweiten Quartal den Nettogewinn wie erwartet gesteigert und den Jahresausblick für die Automations-Aktivitäten leicht angehoben. Syngenta könnten von positiv ausgefallenen Zahlen profitieren. Der Schweizer Agrochemiekonzern hat mit den Zahlen zum ersten Halbjahr die Erwartungen des Marktes übertroffen. Zudem hat Syngenta das Wachstumsziel für den Gewinn je Aktie (EPS) 2008 von bisher mehr als 20 Prozent auf nun über 35 Prozent angehoben. Auch für 2009 erwartet das Unternehmen mehr. (awp/mc/ps/12)

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