EU-Ausblick: Kaum verändert erwartet

Allerdings rückten inzwischen auch wieder verstärkt die weltweiten Konjunktursorgen in den Vordergrund. Der Future auf den EuroSTOXX 50 deutet darauf hin, dass der Leitindex der Eurozone unverändert starten wird. Am Mittwoch hatte er den dritten Handelstag in Folge zugelegt und mit plus 0,60 Prozent auf 2.495,58 Zähler geschlossen. Der Londoner FTSE 100 wird 2 bis 4 Punkte schwächer erwartet, nachdem er am Mittwoch knapp behauptet bei 4.367,28 Punkten aus dem Handel gegangen war.


In den USA hatten die wichtigsten Indizes am Vorabend nach einer Berg- und Talfahrt im positiven Terrain geschlossen. In Japan profitierte die Börse davon, dass die dringend benötigte Milliardenhilfe für die um ihr Überleben kämpfende US-Autoindustrie die erste parlamentarische Hürde genommen hat. Das US-Repräsentantenhaus billigte am Mittwochabend (Ortszeit) mit 237 gegen 170 Stimmen einen Gesetzentwurf, der 14 Milliarden Dollar (10,8 Mrd Euro) an Notkrediten für die drei grossen Autobauer General Motors (GM), Ford und Chrysler vorsieht.


Insgesamt wird jedoch eine recht nachrichtenarmer Tag in Kontinentaleuropa und Grossbritannien erwartet. Am Nachmittag könnten vor allem anstehende US-Daten wie die Handelsbilanz und die Im- und Exportpreise Impulse liefern.


Die Aktien des französischen Autobauers Renault stehen diesmal nicht allein wegen des US-Rettungspakets für die Branchenkollegen im Blick. Im Management kündigt sich ein Wechsel an: Der 66-jährige Louis Schweitzer gibt den Vorsitz im Verwaltungsrat ab. Zur nächsten Hauptversammlung im Mai will er sich nicht erneut im Amt bestätigen lassen. Schweitzer werde stattdessen vorschlagen, dass Konzernchef Carlos Ghosn künftig auch als Verwaltungsratschef fungieren solle. Ghosn leitet neben Renault auch das Schwesterunternehmen Nissan.


In der Schweiz gab der Chemiekonzern Clariant an diesem Morgen bekannt, dass sein Board of Management in ein Executive Committee (EC) umgewandelt werde. Unter Führung des Vorstandsvorsitzenden sollen die Mitglieder des EC für die Unternehmensführung mitverantwortlich sein. Managementprozesse sollen so verschlankt und damit die Effizienz gesteigert und die Restrukturierung beschleunigt werden.


Wie der «Daily Telegraph» schrieb, wird die britische Supermarktkette Tesco bei 1.000 Produkten die Preise um die Hälfte senken. Das solle an diesem Donnerstag bekannt gegeben werden, hiess es in dem Bericht. In den Blick rücken dürften auch die Titel der spanischen Bank Santander. In den USA hatte die Notenbank Fed am Mittwochabend der Übernahme der in Philadelphia beheimateten Sovereign Bancorp Inc. durch Santander zugestimmt. (awp/mc/ps/06)

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