EU-Ausblick: Kaum verändert – Verschnaufen nach deutlichem Kursplus

Zudem lägen kaum bewegende Nachrichten vor. Der Future auf den EuroSTOXX 50 entspricht am Morgen mit 3.626 Punkten einem um rund 0,19 Prozent niedrigeren Stand des europäischen Leitindex im Vergleich zum Dienstag. Gestern hatte der europäische Leitindex 3,61 Prozent auf 3.632,59 Zähler gewonnen. Die Vorgaben sind uneinheitlich: In den USA hatte der Dow Jones Industrial Average (DJIA) am Vorabend zwar mit minus 0,13 Prozent bei 12.532,60 Zählern geschlossen. Der US-Leitindex hatte im Vergleich zum Handelsende in Europa allerdings noch 9 Punkte zugelegt. Der Future notierte am Morgen 47 Punkte im Minus. Der Nikkei-225-Index schloss 0,30 Prozent tiefer bei 12.706,63 Punkten.


Alitalia könnten erneut für Aufmerksamkeit sorgen. Im Ringen um die Übernahme der angeschlagenen italienischen Fluggesellschaft zieht der Kaufinteressent Air France-KLM Zugeständnisse in Erwägung. Nach einem neuen Spitzentreffen mit den italienischen Gewerkschaften hatte Air-France-Chef Jean-Cyril Spinetta am Dienstagabend angekündigt, am kommenden Freitag ein neues Dokument vorlegen zu wollen. Banco Popolare sollten auf Interesse stossen. Die italienische Bank will eigene Immobilien in einen neu aufzulegenden 1 Milliarde Euro schweren Immobilienfonds einbringen und damit einen Vorsteuergewinn von rund 500 Millionen Euro erzielen. Das hatte die Bank am Dienstagabend mitgeteilt. Auf diese Weise will das Unternehmen seine Kernkapitalquote verbessern.


Xstrata dürften nach der zunächst gescheiterten Übernahme durch den brasilianischen Eisenerzproduzenten Compania Vale do Rio (Vale) in Bewegung geraten. Da keine Einigung erzielt werden konnte, seien die Gespräche zwischen beiden Parteien eingestellt worden, hatte Vale mitgeteilt. Das Unternehmen habe Xstrata ein indikatives Angebot vorgelegt, bestehend aus einer Bar- und Aktienofferte. Vale behalte sich aber das Recht vor, innerhalb der nächsten sechs Monate ein neues Gebot für Xstrata vorzulegen, wenn sich die Situation ändern sollte. Bereits Anfang März hatte es in zahlreichen Berichten geheissen, dass Vale die anfangs auf 43 Milliarden Pfund taxierte Offerte wegen des Kurseinbruchs der eigenen Aktie zurückziehen werde.


Friends Provident könnten nach neuen Übernahmegerüchten auf Aufmerksamkeit stossen. Der Finanzinvestor JC Flowers arbeite derzeit an einem neuen Versuch, schrieb die «Financial Times» am Mittwoch ohne Quellen zu nennen. Der für das JC Flowers-Europageschäft zuständige Ravi Sinha wolle Friends Provident-Chef Adrian Montague in einem Brief dazu bewegen, Verhandlungen aufzunehmen. Dem Bericht zufolge wollte JC Flowers Friends Provident bereits Ende 2007 für 175 Pence je Aktie übernehmen. Spekulationen zufolge soll der Preis nun wegen des deutlich gesunkenen Aktienkurses zwischen 150 und 160 Britischen Pence liegen.


Wienerberger sollten nach der Veröffentlichung von endgültigen Ergebnissen für das abgelaufene Jahr in Bewegung geraten. Der österreichische Baustoffkonzern hatte den Gewinn je Aktie um 17 Prozent auf 3,46 Euro gesteigert. Das Unternehmen will die Dividende um 12 Prozent auf 1,45 Euro anheben.


Zudem werden an diesem Tag die angekündigten Änderungen im FTSE durchgeführt: Eurasian Natural Resources, Tate & Lyle und Cobham kommen in den «Footsie» hinein, Yell Group, Taylor Wimpey und Rentokil Initial fallen heraus. Ansonsten könnten noch Analystenäusserungen für Kursbewegungen bei einzelnen Titeln sorgen. So hatte UBS Cable & Wireless von «Sell» auf «Neutral» angehoben. Das Kursziel für die Papiere des britischen Telekomkonzerns senkten die Experten hingegen auf 140 Pence. (awp/mc/ps)

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