EU-Ausblick: Knapp behauptet nach negativen US-Vorgaben

Für Druck hatte ein Kommentar von Ex-Notenbankchef Alan Greenspan gesorgt. Er hatte sich Händlern zufolge besorgt über starke Verluste an den chinesischen Aktienmärkten geäussert. Der Nikkei-225-Index zeigte sich am Morgen kaum verändert. Für Bewegung sorgen dürften im Laufe des Tages US-Konjunkturdaten.

Die Citigroup rechnet mit einem Start des EuroSTOXX50 bei 4.474 Punkten. Am Mittwoch hatte der europäische Leitindex 0,67 Prozent auf 4.499,69 Zähler gewonnen. Der FTSE-100-Index wird von IG Index bei 6.600 Zählern erwartet. Am Vortag hatte der britische Leitindex 0,15 Prozent auf 6.616,40 Punkte gewonnen.

In London dürften die Aktien von Barclays im Blick stehen. Die britische Bank macht eigenen Angaben zufolge «exzellente» Fortschritte beim Erhalt der Genehmigungen für die angepeilte Übernahme des niederländischen Konkurrenten ABN Amro . Die Übernahmedokumente dürften der Bank zuf olge im Juli veröffentlicht werden. Zudem hat die Bank nach eigenen Angaben einen starken Start in das laufende Jahr hingelegt. Der Überschuss im ersten Quartal habe 15 Prozent über dem Vorjahreszeitraum gelegen.

Auch die Minenkonzerne BHP Billiton und Rio Tinto sollten beobachtet werden. Die kanadische Zeitung «Globe and Mail» hatte am Vortag in ihrer Onlineausgabe berichtet, Alcan befinde sich in einer frühen Diskussionsphase mit BHP Billiton. Rio Tinto werde ebenfalls als logischer Kaufinteressent für Alcan genannt. Alcan-Konzernchef Dick Evans sagte der Zeitung, dass alle Optionen in Erwägunggezogen würden. Alcan befinde sich in laufenden Diskussionen mit Dritten, Namen wollte er jedoch nicht nennen. BHP Billiton wollte den Bericht nicht kommentieren.

In Paris stehen Air France-KLM mit Zahlen im Fokus. Die Fluggesellschaft hat im abgelaufenen Geschäftsjahr einen Gewinnrückgang verzeichnet. Der Überschuss ist gegenüber dem Vorjahr um 2,4 Prozent auf 891 Millionen Euro gesunken. Der Umsatz legte um 7,6 Prozent auf 23,07 Milliarden Euro und der operative Gewinn um 32,5 Prozent auf 1,24 Milliarden Euro zu. Damit traf die Gesellschaft die Erwartung der Analysten.

Der Blick richtet sich auch nach Österreich: Der grösste österreichische Öl- und Gaskonzern OMV plant gemeinsam mit dem weltgrössten Erdgasmonopolisten Gazprom neue Gasspeicher in Österreich und Umgebung. Zudem soll der Gas-Umschlag am europäischen Verteilknoten im niederösterreichischen Baumgarten zum wichtigsten Gas-Hub in Kontinentaleuropa ausgebaut werden.

In Zürich dürften Aktien von Richemont zulegen. Die robuste Konjunktur und die steigende Konsumlaune der Verbraucher hat dem Schweizer Luxusgüterkonzern im abgelaufenen Geschäftsjahr 2006/2007 zu deutlichen Zuwächsen verholfen. Dabei verbuchten alle Bereiche steigende Erlöse, besonders gefragt waren aber Uhren und edle Schreibutensilien.

(awp/mc/hfu)

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