EU-Ausblick: Knapp behauptet – Schwächere Vorgaben

Der Leitindex der Eurozone hatte am Dienstag 0,47 Prozent auf 3.810,51 Punkte verloren. Das Protokoll der US-Notenbanksitzung vom März sowie eher enttäuschende Bilanzen zum Auftakt der Berichtssaison belasteten, sagten Marktteilnehmer. In den USA ist nach Einschätzung der Federal Reserve mit einem langsameren Wachstum und einer höheren Inflation zu rechnen. Die meisten Mitglieder des geldpolitischen Ausschusses der US-Notenbank (FOMC) halten eine substanzielle Abschwächung der Wirtschaft für sicher.


Der Dow Jones (DJIA) hatte am Vortag 0,29 Prozent verloren – der Future auf den US-Leitindex lag am Morgen 29 Punkte unter dem Stand zum Xetra-Schluss vom Dienstag. Auch an den asiatischen Börsen gab es Kursverluste, wobei der Nikkei-225-Index am Morgen um 1,05 Prozent nachgegeben hat.


Aktien des niederländischen Postdienstleisters TNT sowie andere Post-Titel dürften unter einer Gewinnwarnung von United Parcel Service (UPS) leiden. Der weltgrösste Paketzusteller hat seine Gewinnerwartung wegen der US-Konjunkturkrise und steigender Treibstoffkosten deutlich gekürzt. Im ersten Quartal dürften unter dem Strich lediglich 0,86 oder 0,87 Dollar je Aktie übrig geblieben sein statt der geplanten 0,94 bis 0,98 Dollar. Die US-Wirtschaft habe sich weiter abgeschwächt und das Geschäftsvolumen sich dadurch verringert, teilte UPS mit.


Philips-Aktien sollten indes nach der Abgabe der Namensrechte für den Verkauf von Fernsehern in Nordamerika an Funai im Auge behalten werden. Der japanische Hersteller wird ab September fünf Jahre lang Beschaffung, Vermarkung und Vertrieb für Philips-Fernseher in den Vereinigten Staaten und Kanada übernehmen. Finanzielle Details zu der Lizenz-Vereinbarung wurden nicht genannt. Als Gegenleistung für das Recht, die Markennamen Philips und Magnavox zu verwenden, zahlt Funai den Niederländern Tantiemen. Die Deutsche Bank sprach von einem erwarteten Schritt mit leicht ertragssteigerndem Einfluss. In erster Linie handle es sich jedoch um eine Risikominimierung.


Unilever könnten von einem Pressebericht weiter profitieren. Laut der «Financial Times» hat der britisch-niederländische Konsumgüterkonzern mindestens zwei Gebote für sein US-Reinigungs- und Waschmittelgeschäft erhalten, das im vergangenen August zur Disposition gestellt wurde. Papiere von GlaxoSmithKline könnten in London unter Druck geraten. Der Pharmakonzern erhielt eine Warnung der Aufsichtsbehörden, nachdem für das im vergangenen Jahr mit einem Warnhinweis versehene Diabetes-Medikament Avandia keine Sicherheitsdaten zur Verfügung gestellt wurden.


Darüber hinaus könnten insbesondere Analystenkommentare bewegen, wobei besonders der Minensektor in den Fokus rücken dürfte. Die Experten der ING starteten mit Xstrata, BHP Billiton, Rio Tinto und Anglo American gleich für vier Branchenschwergewichte die Beobachtung mit «Buy». Die Citigroup senkte dagegen die Brauerei-Titel von SABMiller von «Buy» auf «Hold». In der Schweiz senkten die Experten ihr Votum für Synthes ebenfalls von «Buy» auf «Hold». (awp/mc/ps)

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