Tags zuvor hatte der Ölpreis die wichtigsten Aktienmärkte in den USA in die Verlustzone gedrückt und an diesem Morgen litt auch die Tokioter Börse unter denselben Beunruhigungen. Am Morgen sank der Rohölpreis allerdings wieder etwas.
Der Future auf den EuroSTOXX 50 lässt einen um 0,2 Prozent höheren Start des europäischen Leitindex erwarten. Am Mittwoch hatte der EuroSTOXX 50 1,83 Prozent auf 3.509,39 Zähler verloren. Der britische FTSE 100 dürfte kaum verändert starten. Erneut dürfte es aber recht ruhig an den Märkten bleiben, bevor am Nachmittag wieder wichtige Konjunkturdaten aus der wichtigsten Volkswirtschaft der Welt, den USA, anstehen, sagten Händler. Auf der Agenda stehen etwa die Einzelhandelsumsätze für Mai sowie die Im- und Exportpreise und Lagerbestandsdaten für April.
Im Fokus an den internationalen Märkten könnten Übernahmepläne stehen: Der belgische Brauriese InBev will für 46 Milliarden Dollar den US-Konkurrenten Anheuser-Busch kaufen und damit zur weltweiten Nummer eins aufsteigen. Der am Mittwochabend bekannt gewordene Vorstoss von InBev war nicht mit dem US-Konzern abgesprochen. Anheuser-Busch kündigte umgehend an, den Vorschlag zu prüfen. InBev hat mit Marken wie «Beck’s» oder «Stella Artois» eine starke Position in Europa und Schwellenländern. Anheuser-Busch ist mit «Budweiser» Marktführer in den USA mit einem Anteil von 48,5 Prozent.
Laut einem Pressebericht der spanischen Zeitung «Negocio» gibt es ein Kaufinteresse von einer Gruppe von fünf mexikanischen Investoren für die Banco Popular Espanol in Höhe von 14,00 bis 14,50 Euro je Aktie.
In London legte Carphone Warehouse Geschäftsjahreszahlen vor und meldete einen Sprung bei Umsatz und Ergebnissen. Wegen des schwachen wirtschaftlichen Umfeldes gab der britische Mobilfunk-Einzelhändler einen vorsichtigen Ausblick. Imperial Tobacco gab bekannt, für 329 Millionen neue Aktien seien Bezugsrechte ausgeübt worden und damit für etwas mehr als 97 Prozent der angebotenen neuen Aktien. Wegen der Altadis-Übernahme war am 20. Mai eine Kapitalerhöhung um 50 Prozent angekündigt worden. Den Erlös von insgesamt 4,9 Milliarden Pfund will der Tabakkonzern für übernahmebedingte Kreditrückzahlungen verwenden. Der Ausgabepreis der neuen Papiere lag bei 1.475 Pence je Aktie, wobei Altaktionäre ein Bezugsrecht für zwei Aktien erhalten hatten.
Das US-Biotechnologie-Unternehmen Genentech und die zu AstraZeneca gehörende MedImmune haben einen Streit um das Cabilly-Patent beigelegt. Das Gerichtsverfahren, in dem es teilweise um Methoden zur Produktion von Antikörpern ging und das vor dem Bezirksgericht in Kalifornien anhängig war, sei eingestellt worden, teilte die Roche-Tochter Genentech in der Nacht zum Donnerstag mit. (awp/mc/ps)