«Zudem könnte der erneute Rekordstand des Euro etwas bremsen», sagte ein Händler. Auch der US-Ölpreis schreitet weiter auf Rekordkurs voran. Am Morgen ist er erstmals über die Marke von 98 US-Dollar gestiegen. Besondere Beachtung dürften daher die US-Lagerbestandsdaten am Nachmittag finden.
Der Future auf den EuroSTOXX 50 entspricht am Morgen einem Stand des europäischen Leitindex von 4.423 Zählern, nachdem dieser am Dienstag um 0,33 Prozent auf 4.407,34 Zähler gestiegen war. IG Index erwartet den FTSE 100 in London kaum verändert bei 6.474 Zählern, am Vortag hatte sich der britische Index um 0,21 Prozent auf 6.474,90 Zähler erholt.
Die Berichtssaison steht weiter im Blick, wobei sich das Interesse vor dem Hintergrund der Turbulenzen an den Kreditmärkten vor allem auf die Bilanzen der Societe Generale (SocGen) sowie von ING konzentrieren dürften.
Die französische Grossbank SocGen hat im dritten Quartal wegen der Verwerfungen an den Finanzmärkten einen zweistelligen Gewinnrückgang verbucht. Unter dem Strich sank der Gewinn laut Unternehmensangaben um 11,5 Prozent auf 1,123 Milliarden Euro. Von Thomson Financial befragte Analysten hatten lediglich mit einem 6-prozentigen Rückgang auf 1,194 Milliarden Euro gerechnet. Grund für die schwache Entwicklung war neben eines Gewinneinbruchs im Investmentbanking ein hoher Mittelabfluss und ein entsprechender Gewinnrückgang in der Vermögensverwaltung.
Der niederländische Finanzkonzern ING hat dagegen im dritten Quartal dank des Verkaufs seiner Beteiligung an ABN Amro 47 Prozent mehr verdient als im Vorjahr. Unter dem Strich hat der Gewinn bei 2,306 Milliarden Euro gelegen. Der Anteilsverkauf schlug dabei mit einem Gewinn von 455 Millionen Euro zu Buche. Von der US-Immobilienkrise und den Turbulenzen auf den weltweiten Finanzmärkten sei der Konzern dank seines Risikomanagements nicht direkt betroffen, sagte Chairman Michel Tilmant. Es habe keine wesentlichen Abschreibungen gegeben.
Abseits der Finanzbranche wartete der Ölkonzern TOTAL am Morgen mit einer gemischten Bilanz auf: Einem Umsatzanstieg um drei Prozent stand im dritten Quartal ein Rückgang des bereinigten Überschusses um ebenfalls drei Prozent gegenüber. Die Produktionsziele bis 2010 wurden bestätigt.
Bereits am Vorabend berichtete der französische Baukonzern Vinci über eine zweistellige Umsatzsteigerung im dritten Quartal und hob seine Umsatzprognose für das Gesamtjahr 2007 an. Aufgrund der positiven Entwicklung erwartet Vinci nun einen Anstieg des Jahresumsatzes um 15 Prozent auf rund 30 Milliarden Euro. Bislang war das Unternehmen von einem Umsatzplus von zehn Prozent ausgegangen. Die spanische Fluggesellschaft Iberia hat Umsatz und Überschuss in den ersten neun Monaten stärker gesteigert als erwartet.
In London stehen Next mit Zahlen im Blick. Die Bekleidungskette verzeichnete im dritten Quartal mit plus 0,4 Prozent kaum veränderte Gesamtumsätze. Auf vergleichbarer Basis stand gar ein Rückgang zu Buche. Das Unternehmen bleibt mit Blick auf die Konsumstimmung weiter zurückhaltend.
In Zürich stehen Zahlen von Clariant , Swisscom und Holcim auf der Agenda. Swiss Life sollten ebenfalls im Auge behalten werden. Der Versicherungskonzern verkauft seine Bankentochter Banca del Gottardo für insgesamt 1,875 Mrd CHF an die Tessiner Bank BSI, eine Tochtergesellschaft des Generali-Konzerns. (awp/mc/ab)