EU-Ausblick: Leichte Kursgewinne

Der Future auf den US-Leitindex legte seit Xetra-Schluss am Freitag jedoch um 0,33 Prozent zu. Dies gibt auch den europäischen Indizes freundliche Impulse: So deutet der Future auf den EuroStoxx 50 auf eine um 0,52 Prozent höhere Eröffnung des europäischen Leitindex hin. Den britischen Leitindex FTSE 100 taxierte Finspreads um 0,31 Prozent höher.


Ben Potter von IG Markets sieht vor allem den Bankensektor weiter im Fokus. «Es wird mit der Rückzahlung der Staatshilfen durch die Lloyds Banking Group gerechnet. Ausserdem ist die Diskussion über Bonuszahlungen und notwendige Regulierungsmassnahmen wieder aufgeflammt», begründete er.


Unterdessen will der zweitgrösste britische Versicherer Aviva Kreisen zufolge die für den Börsengang (IPO) vorgesehenen Aktien seiner Tochter Delta Lloyd mit einem Abschlag anbieten. «Es gibt jede Menge weitere Börsengänge. Delta Lloyd konkurriert mit einigen grossen und braucht daher einen Preisnachlass», sagte eine mit der Situation vertraute Quelle am Sonntag in London. Aviva wolle zwischen 30 und 40 Prozent der niederländischen Tochter an die Börse bringen, die einen Wert von rund drei Milliarden Euro habe. Es sei wahrscheinlich, dass Aviva zwischen einer und 1,3 Milliarden Euro aus diesem IPO erhalte, das am 2. November stattfinden dürfte.


In Paris sollten Anleger Vivendi-Papiere im Auge behalten. Der erwartete Ausstieg des französischen Medien- und Telekomkonzerns beim US-amerikanischen Unterhaltungskonglomerat NBC Universal schreitet voran. NBC-Haupteigner General Electric (GE) und Vivendi verhandelten gerade über den Preis für den 20-Prozent-Anteil der Franzosen, schreibt das «Wall Street Journal» (WSJ/Montag) unter Berufung auf mit der Sache vertraute Personen. Noch lägen sie 500 Millionen Dollar auseinander, hiess es. Das sei aber keine Summe, an der das Geschäft scheitern dürfte.


Der Schweizer Pharmakonzern Roche Holding legte positive Studiendaten zum Medikament Actemra vor. Bei Patienten mit rheumatoider Arthritis (RA) sei es unter einer Langzeittherapie mit Actemra plus Methotrexat zu 81 Prozent weniger Gelenkschäden als bei alleiniger Anwendung von Methotrexat, der aktuellen Standardtherapie, teilte Roche am Sonntag mit und verwies dabei auf Zweijahresdaten aus der LITHE-Studie. Für die Patienten bedeutet dies eine erhebliche Verminderung der Gelenkschäden, so Roche. Die Studie werde nun auf der wissenschaftlichen Jahrestagung des American College of Rheumatology (ACR) vorgestellt.


ABB dürften ebenfalls eine Beobachtung wert sein. Der schweizerische Technologiekonzern rechnet im dritten Quartal mit einem Überschuss von etwa einer Milliarde Dollar. Dabei werde das Ergebnis durch den Abbau von Rücklagen für wettbewerbsrechtliche Streitigkeiten um 380 Millionen Dollar aufgebläht, teilte ABB am Montag in Linz mit. ABB wird das Quartalsergebnis am 29. Oktober vorlegen. Die Rückstellungen für mutmasslich wettbewerbswidrige Praktiken seien geändert worden, dank der Anfang des Monats gefällten EU-Entscheidung zum Leistungstransformatorengeschäft. Die Kommission hatte für ABB eine Busse von 33,8 Millionen Euro ausgesprochen. (awp/mc/ps/07)

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