EU-Ausblick: Leichte Verluste erwartet
Der FTSE 100 wird von Finspreads mit 0,15 Prozent im Minus erwartet. In London findet allerdings am Donnerstag nochmals ein verkürzter Handel statt. Händler verwiesen auf negative Vorgaben, nachdem die US-Börsen ihre Jahreshochs nicht halten konnten und auch Tokio im Minus schloss.
Mit Blick auf das Gesamtjahr kann sich die Entwicklung an den Märkten allerdings sehen lassen. Bislang verbuchte der EuroStoxx ein Plus von rund 22 Prozent, seit dem Tief im März stehen sogar fast 70 Prozent zu Buche. Das vergangene Jahrzehnt verlief für Anleger allerdings nicht ganz so rosig. Seit Ende 1999 verlor der europäische Leitindex rund 39 Prozent. Für den «Footsie» sieht die Bilanz ähnlich aus: Konnten sich Anleger auf Jahressicht über Gewinne von ebenfalls rund 22 Prozent freuen, sind am Ende der vergangenen Dekade Verluste von rund 21 Prozent zu beklagen.
Nokia könnten einen Blick wert sein. Der Handyhersteller legt im Patentstreit mit Apple mit einer Klage bei der US-Handelsaufsicht ITC nach. Die Finnen werfen dem iPhone-Hersteller in diesem Schritt vor, sieben Patente zu verletzen. Es gehe um Funktionen für Bedienung, Kamera- und Antennen-Technik sowie die Energie-Verwaltung. Nokia hatte Apple bereits Ende Oktober vor einem US-Gericht mit dem Vorwurf verklagt, der Konkurrent habe beim iPhone zehn Patente verletzt. Apple weist die Vorwürfe zurück und konterte vor zwei Wochen mit einer eigenen Klage, in der Nokia vorgeworfen wird, 13 Patente zu missachten.
Unterdessen stellen sich Zementhersteller auf eine längere Flaute ein. «Es wird mindestens drei bis fünf Jahre dauern, bis die Märkte für Baustoffe in den vom Nachfrageeinbruch in den vergangenen Jahren am stärksten betroffenen reifen Volkswirtschaften wieder ihren Höhepunkt erreichen», sagte der Chef des Schweizer Zementherstellers Holcim, Markus Akermann, der «Financial Times» (Mittwoch). Es werde zu einem «schmerzhaften Anpassungsprozess» kommen. Die staatlichen Konjunkturprogramme seien bislang kaum zu spüren, zitierte das Blatt den französischen Baustoffkonzern Lafarge.
In Italien könnten Versorger wie Enel in Bewegung kommen. Der italienischen Energiebehörde zufolge werden im ersten Quartal 2010 die Gaspreise um 2,8 Prozent steigen, während die Strompreise um 2,2 Prozent sinken werden. (awp/mc/ps/03)