Ein klarer Trend fehle aber weiterhin. Die Citigroup ermittelte den EuroSTOXX 50 am Morgen bei 4.233 Zählern. Am Vortag hatte der europäische Leitindex 0,05 Prozent auf 4.240,95 Zähler gewonnen. IG Index erwartet den FTSE 100 bei 6.215 Zählern, nachdem der «Footsie» am vergangenen Freitag um 0,37 Prozent auf 6.220,10 Zähler zugelegt hatte.
In den USA hatten der Leitindex Dow Jones Industrial und die NASDAQ-Börsen etwas schwächer geschlossen. Nach dem europäischen Handelsschluss hatten sie sich aber per saldo kaum verändert. In Japan ging der Nikkei 225 mit leichten Verlusten aus dem Tag.
Bevor sich der Blick der Anleger am Nachmittag auf das Verbrauchervertrauen in den USA für den Monat August richtet, dürften nur wenige Unternehmensnachrichten Aufmerksamkeit auf sich ziehen. In London könnte zudem der wieder gestiegene Ölpreis für Gewinne bei Aktien dieser Branche, etwa BP oder Royal Dutch Shell führen. Im asiatischen Handel war das Barrel (159 Liter) Rohöl der US-Sorte West Texas Intermediate (WTI) mit Auslieferung im Oktober auf 72,04 US-Dollar gestiegen. Rohöl der Nordseesorte Brent verteuerte sich um neun Cent auf 71,04 Dollar.
Die Thematik Scania/MAN und VW könnte zudem wieder von Interesse sein: Im Poker um die Gründung eines Lkw-Konzerns aus VW, MAN und Scania sind die Gespräche einem Zeitungsbericht zufolge ins Stocken geraten. Wie die «Financial Times Deutschland» (Dienstag) schreibt, wird ein weiteres Vorankommen vom schwedischen Investor Peter Wallenberg blockiert. Der Patriarch der Investorenfamilie Wallenberg fürchte, dass der schwedische Nutzfahrzeugkonzern zu stark unter deutsche Kontrolle gerät.
Wie am späten Montagnachmittag bekannt geworden war, steht der Fusion von Mittal Steel und Arcelor zum weltgrössten Stahlgiganten ArcelorMittal nun nichts mehr im Wege. Die Klagen von Minderheitsaktionären gegen den Zusammenschluss wurden von Gerichten in Rotterdam und in Paris abgewiesen. Am heutigen Tag findet nun eine ausserordentliche Hauptversammlung von Mittal Steel in Amsterdam statt.
In der Schweiz legte der von der französischen SCOR übernommene Rückversicherer Converium Halbjahreszahlen vor und steigerte den Gewinn um 58 Prozent oder 72,4 Millionen auf 196,5 Millionen US-Dollar. 75 Millionen Dollar wurden davon allerding durch die Auflösung einer Wertberichtigung für Steuerforderungen erzielt.
Die Titel der London Stock Exchange (LSE) dürften ebenfalls im Blick stehen, nachdem in den Medien verstärkt Spekulationen angestellt werden, an wen die US-Börse NASDAQ ihren 31-prozentigen Anteil an der Londoner Börse verkaufen könnte. So hatte etwa die «Sunday Times» berichtet, dass Temasek der NASDAQ ein Kaufangebot in Höhe von 800 Millionen Pfund für das Anteilspaket gemacht habe. Der «Oberserver» hatte berichtet, dass die NASDAQ die Hälfte ihres Anteils an die Deutsche Börse verkaufen wolle. Diese ist allerdings Kreisen zufolge nicht an einem solchen Einstieg interessiert. (awp/mc/pg)