Angesichts des düsteren Ausblicks vom US-Ölkonzern Chevron Corp. sehen Anleger aber die Risiken wieder steigen, dass Unternehmen im Verlauf der Berichtssaison enttäuschende Gewinne ausweisen werden. Am Nachmittag könnten einige Konjunkturdaten aus den USA wie etwa das Verbrauchervertrauen der Uni Michigan den Markt nochmal bewegen.
Telekom-Ausrüster stehen besonders im Fokus. Der schwedische Netzausrüster Ericsson wird künftig das Mobilfunk- und Festnetz des US-Telekomkonzerns Sprint Nextel betreiben. Der Vertrag laufe über die kommenden sieben Jahre und habe einen Gesamtwert zwischen 4,5 und 5 Milliarden US-Dollar, teilten beide Unternehmen mit. Dazu soll Ericsson ab dem dritten Quartal auch 6.000 Mitarbeiter von Sprint übernehmen. Ein Stellenabbau sei im Zuge der Kooperation nicht vorgesehen. Sprint bleibt den Angaben zufolge Eigentümer der Netze und will alle strategischen Entscheidungen auch künftig selbst treffen. Die Auslagerung des Netzbetriebs soll das Geschäft effizienter machen. Sprint will sich nun stärker auf das Geschäft mit seinen Kunden konzentriere. Deren Ansprechpartner seien auch in Zukunft Mitarbeiter von Sprint, nicht von Ericsson.
Auch Alcatel-Lucent rücken in den Blick. Der französisch-amerikanische Telekommunikations- und Netzwerkausrüster plant einen weiteren Jobabbau und will in den Jahren 2009 und 2010 eintausend Stellen streichen, hiess es aus Gewerkschaftskreisen.
Bankenwerte sollten Anleger ebenfalls im Auge behalten. Societe Generale und Credit Agricole haben sich auf eine Fusion ihrer Vermögensmanagement-Bereiche geeinigt.
Schliesslich dürfte auch wieder ein Blick auf den Ölsektor lohnen. Am Vorabend hatte der US-Ölriese Chevron Corp. gewarnt, dass stark rückläufige Raffinier-Margen auf die Gewinne im zweiten Quartal drücken würden. Zudem könnten die am Vortag erneut kräftigen Verluste bei den Ölpreisen die Papiere von Ölkonzernen wie etwa die von BP und Royal Dutch Shell belasten. (awp/mc/ps/06)