EU-Ausblick: Leichte Verluste – Leitzinsentscheide der EZB und BoE

Der Future auf den EuroSTOXX 50 lag am Morgen 0,41 Prozent unter dem Stand zum Handelsende in Europa vom Vortag. Der Leitindex der Eurozone hatte am Mittwoch 0,91 Prozent auf 3.775,93 Punkte verloren.


Weiter enttäuschende Nachrichten im Zuge der US-Berichtssaison sowie der Rekord-Ölpreis nährten die angeschlagene Stimmung, hiess es am Markt. Während die EZB nach einhelliger Meinung von Volkswirten wegen der Inflationsgefahren ihren Leitzins unverändert belassen dürfte, wird von Seiten der BoE mit einer knappen Entscheidung gerechnet. Eine Mehrheit der Experten rechnet aber mit einer Senkung um 0,25 Prozentpunkte auf 5,00 Prozent. Am Nachmittag steht dann die US-Handelsbilanz auf der Agenda.


Die Vorgaben sind gemischt: Der Dow Jones (DJIA) hatte am Vortag 0,39 Prozent verloren – der Future auf den US-Leitindex lag am Morgen allerdings 53 Punkte über dem Stand zum Xetra-Schluss vom Mittwoch. Die asiatischen Börsen tendierten am Morgen uneinheitlich: Einem erneuten Verlust des Nikkei-225-Index um 1,27 Prozent standen leichte Kursgewinne im Hang Seng Index gegenüber.


Bei ruhiger Nachrichtenlage dürfte vor allem ein Pressebericht über eine mögliche, milliardenschwere Übernahme von British Energy die Gemüter bewegen. Der Versorger RWE hat der «Financial Times» (FT) zufolge ein Angebot für den britischen Atomkraftwerksbetreiber vorgelegt. Die Gesellschaft wolle knapp 700 Pence pro British-Energy-Aktie in bar zahlen, was das britische Unternehmen mit knapp 14 Milliarden Euro bewerten würde. RWE habe die Offerte bereits vor einigen Wochen vorgelegt. Mitte März hatte British Energy bestätigt, Übernahmeverhandlungen zu führen. British Energy hat laut FT einen Kommentar abgelehnt, gleiches gilt Händlern zufolge für RWE. Dem Bericht zufolge hat auch der französische Energiekonzerns Electricite de France (EdF) für einen Teil von British Energy geboten.


Vedanta sollten mit einem Zwischenbericht im Auge behalten werden. Hammerson könnten indes nach einem Analystenkommentar weiter unter Druck stehen. Die Societe Generale hat ihr Votum für Papiere des Immobilienunternehmens von «Hold» auf «Sell» gesenkt. Heineken dürften in Amsterdam im Blick stehen. Der niederländische Brauereikonzern will das Biergeschäft der Schweizer Eichhof Holding AG für 278,5 Millionen Schweizer Franken übernehmen. (awp/mc/ps)

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