EU-Ausblick: Leichter nach gemischten Vorgaben
Die Übersee-Börsen geben uneinheitliche Impulse: Die Wall Street schloss am Freitag zwar im Plus, der Future auf den Dow Jones gab seit Xetra-Schluss aber um 0,46 Prozent nach. Der Nikkei-225-Index schloss in Japan unterdessen fest. «Nach der Zahlenflut besonders im Finanzsektor in der vergangenen Woche schnaufen die Anleger nun erst einmal durch, um sich für die weitere Richtung an den Aktienmärkten zu entscheiden», sagte Händler Matt Buckland von CMC Markets.
In Frankreich könnten Publicis Groupe einen Blick wert sein. Der Softwarekonzern Microsoft hat seine Online-Marketingagentur Razorfish für mehr als eine halbe Milliarde Dollar an den französischen Werberiesen verkauft. Publicis zahlt 530 Millionen Dollar (374 Mio Euro) in einem Mix aus Aktien und Bargeld, wie die zwei Unternehmen am Sonntag gemeinsam mitteilten.
Unterdessen könnte der angeschlagene niederländische Finanzkonzern ING Kreisen zufolge den Verkauf seines Privatkundengeschäfts in Asien und der Schweiz bis September abschliessen. Die endgültigen Gebote würden den kommenden Wochen erwartet, verlautete am Freitag aus Verhandlungskreisen. Bislang hätten sechs Interessenten nicht-bindende Gebote in voraussichtlicher Höhe von mehr als 1 Milliarde US-Dollar für die Randaktivitäten abgegeben.
In der Schweiz stehen weiterhin die UBS mit dem Steuerstreit in den USA im Fokus. Die Einigung zwischen der Schweizer Grossbank und der US-Steuerbehörde lässt immer noch auf sich warten. Beide Konfliktparteien hätten am Freitag das Gericht in Miami um zusätzliche Verhandlungszeit gebeten, teilte der zuständige Richter Alan Gold mit.
Der Rückversicherer Swiss Re hat derweil nach Aussage von Vorstandschef Stefan Lippe zur Jahresmitte 4,5 Milliarden Franken mehr Kapital gehalten, als nach den Modellen der Ratingagentur Standard & Poor’s (S&P) für ein AA-Rating nötig wäre. Diese Überkapitalisierung «erlaubt uns, umfangreiche Neugeschäftsvolumen abzuschliessen, ohne den Kapitalmarkt zu beanspruchen», sagte Lippe im Interview mit dem Magazin «Finanz und Wirtschaft». (awp/mc/ps/06)