Finspreads erwartet den FTSE 100 um 0,53 Prozent niedriger bei 5.806 Punkten. An den US-Märkten war die Wirkung der neuen Zinssenkung des Federal Reserve um 50 Basispunkte noch am Abend verpufft. Die Börsen hatten nach ersten deutlichen Kursgewinnen abgedreht und im Vergleich zum Handelsende in Europa unverändert geschlossen. Die asiatischen Handelsplätze zeigten sich mit festen Kursen in Japan und Verlusten im Hang Seng uneinheitlich. Die Ergebnisse mehrerer grosser Unternehmen könnten aber nach Einschätzung von den Sorgen um eine aus den USA überschwappende Rezession ablenken.
So legte Vodafone Group am Morgen Zahlen vor. Der britische Telekomkonzern hat im abgelaufenen dritten Quartal einen Umsatzanstieg auf 9,2 Milliarden britische Pfund verbucht. Ausserdem wurde die Prognose für das laufende Jahr bestätigt. Insgesamt konnte Vodafone 10,8 Millionen neue Kunden gewinnen. Profitieren dürfte Vodafone nach eigener Einschätzung auch vom günstigen Wechselkurs des Pfunds, da ein Grossteil der Erlöse im Euro-Raum erwirtschaftet wird.
Der Ölkonzern Royal Dutch Shell hat seinen Umsatz im vierten Quartal auf 106,7 Milliarden US-Dollar gesteigert. Der Gewinn stieg um 6,7 Milliarden US-Dollar. Ausserdem will Shell seine Dividende um 11 Prozent anheben und 0,36 Dollar an seine Aktionäre ausschütten, im ersten Quartal soll die Dividende weiter steigen.
AstraZeneca soll ebenfalls am Vormittag Zahlen vorlegen. Beim dem Pharmakonzern ist der Gewinn im Jahr 2007 nach Ansicht von Analysten wegen hoher Restrukturierungskosten deutlich geschrumpft. Beim Umsatz erwarten sie hingegen einen kräftigen Anstieg.
Daneben stellte Friends Provident das Ergebnis seiner strategischen Überprüfung zusammen mit neuen Zahlen vor. Der Lebensversicherer will sich in Zukunft den Fokus auf den britischen Markt legen, gleichzeitig soll die Kostenbasis deutlich reduziert werden. Ausserdem will Friends Provident wachsen, ohne neue Schulden zu machen. Das Neugeschäft bei Lebensversicherungen und Pensionen war um acht Prozent auf 7,662 Milliarden Pfund gesteigert worden.
Auch in Frankreich standen mehrere Unternehmen mit Zahlen im Blick: Der französische Versorger Suez hat im vergangenen Jahr seinen Umsatz auf 47,475 Milliarden Euro gesteigert, damit aber die Markterwartungen knapp verfehlt. Von Thomson Financial befragte Analysten hatten mit einer Umsatzsteigerung auf 47,8 Milliarden Euro gerechnet.
AXA legte am Morgen ebenfalls Zahlen vor. Europas zweitgrösster Versicherer hat im vergangenen Jahr getrieben von der Winterthur-Übernahme den Umsatz um rund ein Fünftel gesteigert. Besonders stark konnte AXA die Prämieneinnahmen im Sachversicherungsgeschäft ausbauen. In der grössten Sparte des Konzerns – dem Lebensversicherungsbereich – stieg der Umsatz um 19,8 Prozent auf 59,85 Milliarden Euro.
Der französische Medienkonzern Vivendi hat im vierten Quartal den Umsatz wie erwartet gesteigert. Zudem wurde die Prognose für den Gewinn im vergangenen Jahr bestätigt.
Auch Hennes & Mauritz (H&M) stehen am Morgen mit Zahlen im Blick. Der Kleiderfabrikant hat seinen Vorsteuergewinn im vierten Quartal auf 6,221 Milliarden schwedische Kronen gesteigert. Analysten hatten mit 6,623 Milliarden Kronen gerechnet. In Skandinavien präsentieren ausserdem Danske Bank , Novo Nordisk , OMX OMH.FSE>, Fortum ihre Ergebnisse.
Nach Börsenschluss werden ausserdem der italienische Ölkonzern Enel und der französische BaukonzernVinci vorlegen.
In Zürich rücken Aktien der Baloise-Holding mit in den Blick. Der Schweizer Versicherungskonzern (Basler) und die Kölner Gothaer-Versicherungen verhandeln über eine Zusammenführung ihres deutschen Geschäfts. (awp/mc/gh)