EU-Ausblick: Leichter – Neue Sorgen über US-Wirtschaft

In den USA hatten uneinheitlich ausgefallene Unternehmensbilanzen unter anderem von Goldman Sachs und Bear Stearns Companies die Börsen etwas leichter schliessen lassen. Auch in Tokio gingen die Indizes etwas schwächer aus dem Handel. Händler zufolge schürten der hohe Ölpreis und der schwache Dollar neue Ängste über eine steigende Inflation in den USA.


Die Citigroup erwartet den EuroSTOXX 50 bei 4.345 Zählern, nachdem der europäische Leitindex am Donnerstag um 0,53 Prozent auf 4.366,16 Punkte gesunken war. In London taxierte IG Index den FTSE 100 zum Handelsstart bei etwa 6.424 Punkten, nachdem der Londoner Leitindex am Vortag 0,48 Prozent auf 6.429,00 Zähler nachgegeben hatte.


Bankenwerte sollten am Tag nach den Unternehmensbilanzen von Goldman Sachs und Bear Stearns weiter im Blick behalten werden. Fortis gibt Bezugsrechte im Wert von 13,4 Milliarden Euro zu einem Ausgabepreis von 15 Euro aus. Die angeschlagene britische Hypothekenbank Northern Rock könnte erneut unter Druck geraten, nachdem die Citigroup das Kursziel für die Titel von 400 auf 150 Pence gesenkt hat.


Aktien von Fluggesellschaften könnten nach neuen Berichten über Übernahmen rund um Alitalia in Bewegung geraten. Air France-KLM hat einem Bericht von «La Stampa» ein vorläufiges Übernahmeangebot für die italienische Fluggesellschaft abgegeben. Alitalia selbst hat nach einem Bericht der «Financial Times» Gespräche mit der italienischen Fluggesellschaft AirOne über eine mögliche Übernahme aufgenommen. Der AirOne-Besitzer Carlo Toto habe Interesse gezeigt, nach der fehlgeschlagenen Auktion im Juli einen neuen Vorschlag zu machen. Alitalia-Chef Maurizio Prato sei unterdessen dabei, die Kontakte zu anderen Parteien aufzufrischen, die zuvor Interesse gezeigt hätten. Dazu gehören neben Air France-KLM auch die Lufthansa , Aeroflot und der Finanzinvestor TPG.


Eni stehen am Freitag mit Zahlen im Blick. Am Morgen teilte der Ölkonzern mit, der Verwaltungsrat habe der Fusion mit der Sparte Praoil zugestimmt. Eni bestätigte ausserdem die Halbjahreszahlen, die bereits vorläufig am 26. Juli veröffentlicht worden waren. Danach waren die Gewinne um 8,0 Prozent zurück gegangenen, der operative Gewinn sank im Vorjahresvergleich sogar um 11,6 Prozent. Ausserdem gab Eni bekannt, dass eine Dividende von 0,60 Euro je Aktie ausgeschüttet werde.


AstraZeneca könnten von neuen Studiendaten profitieren. Diese hatten ergeben, dass das Krebsmittel Zactima in Kombination mit einem anderen Medikament die Überlebenszeit bei Patienten mit Lungenkrebs verlängert. Die Ergebnisse wurden am Donnerstag im «Journal of Clinical Oncology» veröffentlicht.


In Skandinavien stehen Aktien von Stora Enso im Fokus. Der finnische Papierhersteller hat am Morgen mitgeteilt, sich von seiner Nordamerika-Sparte zu trennen.


Umstufungen dürfte ebenfalls einige Titel bewegen. Sandvik wurden von Goldman Sachs auf «Neutral» gesenkt. In der Schweiz könnten Adecco-Aktien unter Druck geraten, nachdem Morgan Stanely die Titel von «Equal-Weight» auf «Underweight» gesenkt hat. (awp/mc/ab)

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