EU-Ausblick: Leichter – Vorgaben geben wenig Impulse

Am Freitag hatte der europäische Leitindex 1,37 Prozent auf 3.877,50 Punkte gewonnen. Die Börse in London bleibt wegen des Mai-Feiertags geschlossen. Die Vorgaben geben nur wenig Impulse, wie Händler sagen. Der Dow Jones Industrial hatte am Freitag nur einen kleinen Teil seiner Gewinne ins Wochenende retten können. Die Börsen in Japan blieben wegen eines Feiertags geschlossen. Der Hang Seng Index tendierte am Morgen kaum verändert. Am Nachmittag steht in den USA der ISM-Einkaufsmanagerindex Dienstleistungen auf dem Plan.


Die europäischen Stahlwerte könnten in Bewegung geraten. Einem Bericht der «Financial Times Deutschland » (FTD) zufolge hat der Stahlhersteller ArcelorMittal mit dem chinesischen Wettbewerber Angang Steel Co über Möglichkeiten einer Zusammenarbeit gesprochen. Auch eine Beteiligung an Angang sei Thema gewesen. Arcelor wolle seine Präsenz auf dem chinesischen Festland ausbauen. Eine von Arcelor vorgeschlagene 25-Prozent-Beteiligung hätten die Chinesen abgelehnt, hiess es weiter. Sie bieten dem europäischen Stahlriesen allerdings an, ein Aktienpaket in Höhe von ein bis zwei Prozent zu erwerben. Zudem seien Kooperationen denkbar, so die FTD.


Im Energiesektor dürften ebenfalls mögliche Übernahmen für Fantasie sorgen. Die britische Versorger Centrica und Electricite de France (EdF) wollen einem Bericht der britischen «Sunday Times» zufolge bei einer Übernahme des Atomstrom-Produzenten British Energy paktieren. Die Vorstände beider Unternehmen stünden kurz vor einer Einigung für eine solche Partnerschaft, berichtete die Zeitung ohne Nennung einer Quelle. Centrica würde die Rolle des Juniorpartners einnehmen, sollte eine Einigung erreicht werden.


Aktien des Luftfahrt- und Rüstungskonzerns EADS könnten wegen neuer Probleme von Airbus bei der Fertigung seines Super-Flugzeugs A380 unter Druck geraten. Airbus erklärte dazu der Deutschen Presse-Agentur dpa, das A380- Programm werde derzeit überprüft, weil eine wichtige Stufe in der Umstellung auf die Serienverkabelung mit der neuen Entwicklungssoftware erreicht sei. Auch der Konkurrent Boeing hat Medienberichten zufolge Schwierigkeiten mit der B787. Beide Flugzeugbauer hätten ihre Kunden in Briefen auf mögliche erneute Verzögerungen bei der Auslieferung hingewiesen, hiess es in der Presse. «Da Boeing vor den gleichen Problemen steht, dürfte sich die Nachricht nur mässig auf den Aktienkurs auswirken», sagte ein Händler.


Nokia könnten ebenfalls einen Blick wert sein. Das Gemeinschaftsunternehmen Nokia Siemens Networks hat einen Auftrag zur Aufrüstung des Mobilfunknetzwerks der indonesischen Telkomsel erhalten. Die Lieferungen sollen noch diesen Monat beginnen. Finanzielle Details wurden nicht bekannt gegeben. Daneben lädt der schwedische Lastwagenbauer Scania am Nachmittag zur Hauptversammlung. Dort dürften wie erwartet die Mitglieder des angehenden Mehrheitseigners Volkswagen (VW) in den Aufsichtsrat gewählt werden. (awp/mc/ps)

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