EU-Ausblick: Leichtes Minus zum Start erwartet

Nach schwachen Konjunkturdaten und hohen Gewinnen zur Wochenmitte hatte der US-Markt am Vorabend 2,70 Prozent verloren. Der Future auf den US-Leitindex Dow Jones lag zuletzt 0,77 Prozent unter dem Niveau zu Xetra-Schluss. In Japan büsste der Nikkei-225-Index am Morgen 3,12 Prozent ein. Am Nachmittag dürften die Daten zum US-BIP, dem Einkaufsmanagerindex für Chicago sowie dem Verbrauchervertrauen der Uni Michigan die weitere Richtung bestimmen.


Bankentitel werden die Investoren auch zum Ende der Woche nicht aus dem Blick verlieren: Die belgische Regierung brachte mit der französischen Grossbank BNP Paribas ein neues Abkommen zum Teilverkauf des heimischen, schwer angeschlagenen Finanzkonzerns Fortis auf den Weg. Die ehemalige Einigung aus dem Oktober 2008 war von den Aktionären zu Fall gebracht worden und führte zu einer schweren Regierungskrise. Die Aktien von Fortis werden zu Handelsbeginn wahrscheinlich ausgesetzt, sagte der belgische Finanzminister Didier Reynders in einer am frühen Morgen eingerufenen Pressekonferenz. Der belgische Staat werde sein Investment bei Fortis auf 11,4 Milliarden von zunächst 14,9 Milliarden Euro reduzieren.


Die spanische Banco Popular Espanol legt Zahlen für das vierte Quartal vor und die UniCredit denkt über staatliche Kapitalhilfen nach. Denkbar sei eine «staatliche Unterstützung als Versicherung für nicht vorhersehbare Ereignisse», sagte Konzernchef Alessandro Profumo dem «Handelsblatt» (Freitag).


Am Tag der Porsche-Hauptversammlung in Deutschland werden sich die Blicke der Investoren europaweit auch auf die Autowerte richten. Das dürfte allerdings mehr an den jüngsten Brachennachrichten aus Japan liegen, denn der Verlust des Autobauers Toyota dürfte im noch laufenden Geschäftsjahr einem Pressebericht zufolge fast dreimal so hoch ausfallen wie von diesem bisher erwartet. Im Ende März zu Ende gehenden Jahr werde das operative Minus wohl 400 Milliarden Yen (3 Mrd Euro) betragen, berichtete die japanische Tageszeitung «Nikkei» (Freitagausgabe) ohne Quellenangabe.


Der Kursverfall beim italienischen Telekomkonzern Telecom Italia wirkt sich direkt auf die Hauptanteilseigner aus. Die Holding Telco musste nahezu 1,4 Milliarden Euro abschreiben. Telco hält rund ein Viertel der Aktien. Hinter der Holding stecken die spanische Telefonica und Grossbanken.


In Schweiz stehen erneut die Pharmatitel im Mittelpunkt. Der Schweizer Pharmakonzern Roche plant ein öffentliches Kaufangebot zur Übernahme aller ausstehenden Genentech-Aktien und bringt damit Bewegung in die sich seit Monaten hinziehende Übernahme um die Biotech-Tochter Genentech. (awp/mc/ps/08)

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