Dieser hatte am Donnerstag 0,41 Prozent auf 3.855,86 Punkte verloren. Die US-Börsen hatten nach positiv aufgenommenen Unternehmens- und Konjunkturdaten zwar im Plus geschlossen, der Future auf den Dow Jones stand am Morgen aber 74 Punkte tiefer als zum Börsenschluss in Europa. Auch der Nikkei-225-Index schloss sehr schwach.
Neben Finanzwerten, die nach Rekordverlusten des US-Versicherers American International Group (AIG) unter Druck geraten könnten, stehen erneut einige Unternehmen mit eigenen Zahlen im Fokus. So überraschte Ahold mit einem stärkeren Umsatz als erwartet. Währungsbereinigt sei der Umsatz um 6,8 Prozent gestiegen – Analysten hatten im Schnitt nur mit einem Plus zwischen 3,8 und 5,9 Prozent für den niederländischen Einzelhändler gerechnet.
Für Telecom Italia erwarten Analysten einen Umsatzrückgang. Der italienische Telekomkonzern dürfte unter einem rückläufigen Geschäft auf dem Heimatmarkt sowie höherer Konkurrenz in Brasilien gelitten haben. Auch Gas Natural berichtet über die Geschäftsentwicklung im ersten Quartal. Der spanische Versorger hat den Überschuss von 304,7 Millionen Euro auf 335,8 Millionen gesteigert. Das Ergebnis vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen (EBITDA) kletterte von 629,1 Millionen Euro auf 725,9 Millionen.
In London könnten British Energy erneut Gesprächsthema sein. Der deutsche Versorger RWE will dem «Handelsblatt» zufolge nicht für British Energy bieten, da der Wunschpartner Vattenfall abgesprungen sei. Händler bewerteten den Artikel unterdessen eher kursneutral – die Nachricht sei nicht wirklich neu. Unterdessen arbeitet der zweite Interessent Electricite de France (EdF) an einer Alternative, falls die Übernahme des britischen Konkurrenten fehlschlägt. Europas grösster Stromproduzent habe in Grossbritannien unbemerkt Grundstücke in Wylfa und Hinkley Point gekauft, berichtet die «Financial Times». Damit solle die Voraussetzung für den Bau neuer Kraftwerke geschaffen werden, sollte der Kauf von British Energy nicht gelingen. Dem «Telegraph» zufolge bereitet EdF unterdessen ein Gebot in Höhe von neun Milliarden Pfund vor.
Aktien der UBS könnten in Bewegung kommen. Der Skandal um angebliche Beihilfe zur Steuerhinterziehung in den USA könnte dem «Handelsblatt» zufolge für die Schweizer Grossbank drastische Folgen haben. «Sollten die Schweizer nicht mit den Behörden kooperieren, könnte selbst die Banklizenz in den USA in Gefahr geraten», sagte John Coffee, Professor für Wirtschaftsrecht an der Columbia University in New York und einer der führenden Rechtsexperten des Landes der Zeitung. Das US-Justizministerium und die Börsenaufsicht SEC untersuchen, ob die UBS ihren US-Kunden bei illegalen Praktiken zur Steuervermeidung geholfen hat. (awp/mc/gh)