Finspreads erwartet den FTSE 100 1,32 Prozent tiefer bei 5.823 Punkten, nachdem der britische Leitindex am Freitag um 0,01 Prozent auf 5.901,70 Zähler gefallen war.
Sorgen um ein Abrutschen der US-Konjunktur in die Rezession belasten die Märkte weltweit, sagten Börsianer. Das von US-Präsident George W. Bush am Freitag vorgelegte Konjunkturförderpaket könnte womöglich nicht ausreichen. Die Entwicklung der Märkte in Europa ist laut Händlern an diesem Tag jedoch schwer einzuschätzen – zumal neue Impulse von den US-Börsen fehlen werden. Die Börsen bleiben dort wegen des «Martin Luther King»-Feiertages geschlossen. Die Vorgaben, insbesondere aus Asien, brächten unterdessen Druck auf die Märkte. In Tokio sackte der Nikkei 225 am Morgen um 3,86 Prozent ab und schloss auf dem tiefsten Stand seit Oktober 2005. Der Dow Jones Industrial hatte am Freitag nach Handelsschluss in Euroa noch 56 Punkte verloren und etwas schwächer geschlossen. Wichtige Konjunkturdaten stehen nicht auf der Agenda.
Philips stehen am Morgen mit Zahlen im Fokus. Der niederländische Elektronikkonzern verzeichnete im abgelaufenen vierten Quartal dank Beteiligungsverkäufen wie erwartet einen Gewinnsprung. Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Firmenwertabschreibungen (EBITDA) steigerte Philips von 665 auf 865 Millionen Euro und übertraf damit die Prognose der von der dpa-AFX-Partneragentur Thomson Financial befragten Analysten bei 799 Millionen. Der Umsatz stieg auf 8,365 (Prognose: 8,336) Milliarden Euro. Die Niederländer erwarten ein «herausforderndes aber spannendes» Geschäftsjahr 2008.
Im Lastwagensektor könnten wieder angeheizte Fusionsspekulationen für Bewegung sorgen, sagten Händler. Laut «WirtschaftsWoche» wird Scania-Chef Leif Östling auf der Hauptversammlung am 5. Mai seinen vorzeitigen Rücktritt verkünden. Hintergrund sei der zunehmend aussichtslose Kampf Östlings gegen eine Allianz mit den Scania-Grossgesellschaftern Volkswagen (VW) und MAN . «Bereits in der vergangenen Woche gab es Spekulationen, dass MAN weitere Anteile an Scania kauft», sagte ein Händler.
Minenwerte wie vor allem BHP Billiton und Rio Tinto stehen am Montag in London erneut im Blick. Händlern zufolge spekulierten Marktteilnehmer nun doch auf eine Erhöhung des Angebots von BHP für Rio Tinto, die in dieser Woche kommen könnte. Die britische Regulierungsbehörde hatte BHP Billiton eine Frist bis zum 6. Februar gegeben. An der australischen Börse rutschten BHP-Aktien um 4,3 Prozent ab und Rio Tinto büssten 7,9 Prozent ein.
An der Schweizer Börse könnten Analystenstudien für Bewegung sorgen: Lehman Brothers habe die Prognosen für die Schweizer Banken dem eingetrübten Ausblick angepasst und infolge dessen die Kursziele für die Aktien von Credit Suisse , UBS und Julius Bär reduziert. Die Analysten verwiesen auf die anhaltenden Unsicherheiten im Zusammenhang mit der Kreditkrise sowie auf die sich abzeichnende konjunkturelle Abkühlung. Der Luxusgütersektor wurde von Lehman Brothers von «Neutral» auf «Negative» gesenkt. Der Sektor habe dazu geneigt, gegen Ende des Revisionszyklus scharf und schnell umzudrehen, schrieben die Analysten. Damit rückten Swatch Group und Richemont in den Blick. (awp/mc/ab)