EU-Ausblick: Schwächer erwartet

In einer lustlosen Sitzung mit dünnen Umsätzen hatten die US-Aktienmärkte am Freitag uneinheitlich geschlossen. Der Future auf den US-Leitindex Dow Jones verlor seit dem europäischen Börsenschluss vor dem Wochenende 0,36 Prozent. Die Börse in Tokio schloss schwach.


Im weiteren Verlauf könnten laut Händlern Geschäftsklima und Wirtschaftsstimmung in der Eurozone neue Impulse geben. Am Nachmittag folgen Daten von der Fed in Chicago und Dallas. «Angesichts der Vorgaben aus Übersee erwarten wir in Europa einen eher ruhigen Start in die neue Woche», schrieb Matt Buckland, Händler bei CMC Markets in London, in seinem Morgenkommentar. «Erst im weiteren Wochenverlauf dürften einige wichtige US-Daten wie etwa der monatliche Arbeitsmarktbericht für Bewegung sorgen.»


Auf Unternehmensseite dürfte erneut die UBS ins Visier der Anleger rücken. Der Steuerstreit zwischen der Schweizer Grossbank und der US-Justiz kommt in eine entscheidende Phase. Kurz vor Prozessbeginn stehen auch Spekulationen über eine aussergerichtliche Einigung im Raum. Die Zeitung «Sonntag» schrieb, die UBS müsste zur Lösung des Streits drei bis fünf Milliarden Franken bezahlen, und bezieht sich dabei auf mehrere unabhängige Quellen.


Minenwerte werden dank Anglo American ebenfalls erneut eines der beherrschenden Marktthemen sein: Der Bergbaukonzern wehrt sich mit Investitionsplänen gegen das Fusionsangebot des Konkurrenten Xstrata. Laut einem Bericht des «Sunday Telegraph» will das in London ansässige Konglomerat sein Eisenerzgeschäft in Brasilien ausweiten. Dazu seien Gespräche über eine Kooperation mit Chinas staatlichem Aluminiumhersteller Chinalco und mindestens einem Investor aus dem Nahen Osten aufgenommen worden. Die Investitionen würden im dreistelligen Millionenbereich liegen, sollte eine Kooperation zustande kommen. Xstrata hatte Anglo American eine Fusion unter Gleichen angeboten.


Repsol-YPF sollten Anleger ebenfalls nicht aus den Augen lassen. Der Konzern hat vor der Nordküste Spaniens neue Ölvorkommen entdeckt, die bis zu 8.000 Barrel je Tag produzieren könnten.


Vodafone will laut einem Pressebericht die britische Mobilfunktochter der Deutschen Telekom übernehmen. Nach Informationen der «Financial Times» (Montag) erwägt der nach Umsatz weltgrösste Mobilfunkkonzern ein Angebot für T-Mobile UK oder die Gründung eines Gemeinschaftsunternehmens mit dem deutschen Wettbewerber. Sollte Vodafone den Konkurrenten kaufen, würde das Unternehmen mit 40 Prozent Marktanteil die Nummer eins im britischen Mobilfunkmarkt. Das Geschäft könnte aber von den Wettbewerbsbehörden blockiert werden. (awp/mc/ps/08)

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