Das neue milliardenschwere Kreditprogramm der US-Notenbank Fed konnte die Standardwerte stützen, Technologietitel kamen indes nach zwei Tagen kräftiger Gewinne leicht unter Druck. Am Morgen stand der Future auf den US-Leitindex 31 Punkte unter seinem Niveau zum europäischen Börsenschluss vom Dienstag. Auch aus Asien kamen keine eindeutigen Impulse.
So schloss der Nikkei-225-Index an der Tokioter Börse mit einem Abschlag von 1,33 Prozent schwach, der Hang-Seng-Index tendierte dagegen sehr fest. Am Nachmittag stehen vor dem morgigen US-Feiertag noch zahlreiche US-Konjunkturdaten auf der Agenda, wobei insbesondere die Auftragseingänge langlebiger Wirtschaftsgüter (durable goods) und das Verbrauchervertrauen der Uni Michigan Beachtung finden dürften. «Die Marktteilnehmer werden am Morgen wohl erst einmal Luft holen», sagte ein Händler. Spätestens die US-Daten dürften den Börsen dann eine Richtung geben, so der Börsianer.
Auf Unternehmensseite dürften erneut die Aktien des britischen Bergbaukonzerns Rio Tinto und des australisch-britischen Rohstoffkonzerns BHP Billiton in den Fokus rücken. Am Dienstag hatte BHP sein Übernahmeangebot für Rio Tinto überraschend zurückgezogen. ING hat daraufhin die Titel von Rio Tinto nach dem deutlichen Kursverlust von «Hold» auf «Buy» hochgestuft, aber das Kursziel von 2.200 auf 2.000 Pence gesenkt. BHP stuften die Experten dagegen von «Buy» auf «Hold» herab, erhöhten aber das Kursziel von 925 auf 1.075 Pence.
Um das Thema Übernahme geht es auch nach wie vor bei dem spanischen Ölkonzern Repsol-YPF. Der spanischen Innenminister erklärte am Dienstag, er zöge es vor, wenn ein anderes Unternehmen als die russische LUKoil die 20-prozentige Beteiligung des Baukonzerns Sacyr Vallehermoso übernähme. In der Schweiz rücken Werte wie die Swiss Life Holding in den Fokus. Der Lebensversicherer hat angekündigt, aus Kostengründen etwa 200 Stellen streichen zu wollen. Damit könnten die Kosten bis 2012 um etwa 90 Millionen Schweizer Franken gesenkt werden.
Der Schweizer Pharmakonzern Roche Holding hat für sein Mittel Tarceva gegen Lungenkrebs die engültige Zulassung der britischen Gesundheitsbehörden erhalten, nachdem sich der Konzern bereit erklärt hat, das Mittel günstiger anzubieten. Die Margen der Pharmaindustrie werden nach Ansicht von Novartis unter Druck kommen. Als Gründe nannte der Konzern-Chef in einem Interview die sich abschwächende Weltwirtschaft sowie die alternde Bevölkerung.
Der französische Versorger GDF Suez kündigte ein 1,8 Milliarden Euro schweren Effizienzsteigerungsprogramm an. Damit solle der sich rasant abschwächenden Wirtschaft gegen gewirkt werden. Gleichzeitig wiederholte der Konzern seine mittelfristigen Ziele. Im Luftfahrtsektor sollten Anleger die Titel von Air France-KLM und der Lufthansa im Auge behalten. Beide Gesellschaften sind noch im Rennen als potenzielle Partner für die angeschlagene italienische Alitalia. (awp/mc/ps/07)