EU-Ausblick: Schwächer – Schlechte US-Vorgabe durch Tokio gedämpft
Das sind 0,83 Prozent weniger als am Vortag, als der Index 0,72 Prozent auf 4.238,00 Punkte verloren hat. Finspreads sieht den FTSE 100 in London 0,61 Prozent tiefer bei 6.143 Zählern. Der britische Leitindex hatte am Montag 1,30 Prozent auf 6.180,50 Zähler verloren.
Finanzwerte sorgten weiter für Unsicherheit und seien das dominierende Thema, sagten Händler. Die ungebrochenen Sorgen um die Kreditkrise in den USA hätten auch für die sehr schwache Vorgabe der Wall Street gesorgt, wo der Dow Jones am Vorabend nach Handelsende in Europa noch fast 200 Punkte verloren hatte und schwach aus dem Handel gegangen ist. Nachrichten über eine Kapitalspritze der Abu Dhabi Investment Authority für die Citigroup über 7,5 Milliarden US-Dollar hätten die US-Futures aber über Nacht wieder deutlich ansteigen lassen. Der zunächst schwache Markt in Tokio habe daraufhin ins Plus gedreht und dies dämpft laut Händlern die negative Vorgabe.
In London wird ein Zwischenbericht von Barclays zum dritten Quartal mit Spannung erwartet und hält den Blick der Investoren auf dem derzeit im Fokus stehenden Finanzsektor. Mitte November hatte die britische Grossbank bekannt gegeben, dass ihr die weltweite Kreditkrise trotz Milliarden-Belastungen nicht so schwer zugesetzt hat wie befürchtet. Insgesamt musste das Institut zwischen Juli und Oktober 1,3 Milliarden Pfund in der Investmentsparte abschreiben – den Löwenanteil von 800 Millionen im Oktober. Barclays rechnet mit einem «guten Wachstum» beim Vorsteuergewinn im britischen Privatkundengeschäft und sieht den Jahresgewinn des gesamten Konzerns auf Höhe der aktuellen Analystenerwartungen. Dabei wirke das robuste Wachstum der Kreditkartensparte Barclayscard positiv. Hier rechnet die Bank auch im US-Geschäft auf Gesamtjahressicht mit einem profitablen Ergebnis.
Auch einige Zahlen dürften für Aufmerksamkeit in Europa sorgen. In Frankreich legten Remy Cointreau ihre Halbjahrezahlen vor. Der operative Gewinn in der ersten Jahreshälfte stieg dank des starken organischen Umsatzwachstums um 11,2 Prozent auf 65,5 Millionen Euro. Der Jahresausblick auf ein «signifikantes» organisches Wachstum wurde bestätigt. Einer ersten Händlereinschätzung zufolge lag der Gewinn im Rahmen der Erwartungen. In Spanien hatte der Tabakkonzern Altadis bereits vorzeitig über die ersten neun Monate seines Geschäftsjahres berichtet. Der vor der Übernahme durch den britischen Wettbewerber Imperial Tobacco stehende Konzern steigerte den Überschuss in den ersten drei Quartalen von 339 Millionen auf 387 Millionen Euro. Der Umsatz kletterte von 9,3 auf 9,32 Milliarden Euro.
Einige Analystenumstufungen könnten Einzelwerte ebenfalls bewegen. Auf dem Londoner Markt nahm die UBS ihr Kursziel für Wolseley von 1.316 auf 1.178 Pence zurück, riet aber weiter zum «Buy». Citigroup erhöhte ihr Ziel für Aktien von Thomas Cook von 370 auf 385 Pence und blieb beim Votum «Buy». UBS senkte AB Foods von «Buy» auf «Neutral».
Auch in Zürich stehen Finanzwerte im Fokus und auch hier könnten Studien einzelne Aktien bewegen. Lehman startetenm Julius Bär mit «Equalweight» und einem Kursziel 95 Schweizer Franken. Citigroup startete Actelion mit «Sell» und dem Ziel 42 Franken. (awp/mc/pg)