EU-Ausblick: Schwächer – Warten auf US-Arbeitsmarktdaten
Als Belastungsfaktoren für den Handelsauftakt nannten Börsianer die schwachen Vorgaben: Die Wall Street bröckelte die am Vorabend von ihrem kurz vor dem europäischen Börsenschluss markierten Tageshoch kontinuierlich ab. Der Future auf den US-Leitindex Dow Jones verlor seit dem Handelsschluss am Vortag 0,67 Prozent. In Tokio schloss der Nikkei-225-Index am Morgen mit einem Abschlag von 0,64 Prozent.
Nach den Kursgewinnen am Vortag rechnen die Experten von Close Brothers Seydler mit schwächeren Kursen zu Handelsbeginn. «Anleger werden vordringlichst auf die US-Arbeitsmarktdaten am Nachmittag schauen», schrieben die Experten in ihrem Morgenkommentar. In Europa dürfte die EZB für Interesse sorgen, wobei keine Zinsänderung erwartet werde.
Auf Unternehmensseite sollten sich die Anleger die Anteilsscheine von Rio Tinto vormerken. Die mehr als 15 Milliarden Dollar schwere Kapitalerhöhung des Minenkonzerns stösst offenbar auf reges Interesse bei den Investoren.
Auf wenig Gegenliebe dürfte hingegen ein Artikel der Zeitung «La Tribune» über deutlich gesunkene Umsätze bei Air-France KLM sorgen. Wie die Zeitung berichtete, könnte der deutliche Umsatzrückgang im ersten Quartal die Gesamtjahresziele in Frage stellen.
Aus dem Finanzsektor macht Zurich Financial Services (ZFS) von sich reden. Der Finanzdienstleister teilte mit, die 1,9 Milliarden Dollar schwere Übernahmen des Autoversicherungsgeschäftes vom US-Konkurrenten American International Group (AIG) abgeschlossen zu haben.
Dexia Banque hingegen hat den Verkauf seiner defizitären US-Versicherungssparte an Assured Guaranty abgeschlossen. Wie Dexia-Chef Pierre Mariani in einem Interview mit der französischen Zeitung «La Tribune» sagte, musste der Konzern auch keine weiteren Rückstellungen vornehmen.
Zudem sollten Anleger den Autosektor im Blick behalten: Auf dem zuletzt katastrophalen US-Automarkt gibt es erste Lichtblicke bei noch viel Schatten: Im Juni ging der Autoabsatz insgesamt um 28 Prozent zurück – das war der schwächste Rückgang in neun Monaten. Zudem hob die Credit Suisse ihr Kursziel für die Papiere von Renault von 14,00 auf 23,00 Euro und beliess die Einstufung bei «Underperform». (awp/mc/ps/06)